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Mastercard startet Bezahldienst für Handys

MasterPass vereint alle Möglichkeiten, wie wir bezahlen, von traditionellen Plastikkarten bis hin zur digitalen Brieftasche", erläuterte Mastercard-Manager Ed McLaughlin am Montag zur Vorstellung des Dienstes auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Mit MasterPass können Nutzer in Geschäften zum Beispiel über die Nahfeldkommunikation NFC oder über QR-Codes einkaufen.

Auch im Netz
Im Internet soll MasterPass eine einfache Abwicklung beim Kauf ermöglichen, ohne dass der Kunde jedes Mal seine Zahlungsinformationen eingeben muss. Dabei kann ein Kunde bei MasterPass verschiedene Konten und Karten bündeln, die Daten werden online auf gesicherten Servern von Mastercard gespeichert und müssen nicht jedes Mal neu eingegeben werden. Auch der Kontostand soll jederzeit mobil abrufbar sein.

Ab 2014
Mastercard hatte bereits seinen Service PayPass für Smartphones mit ausgewählten Händlern gestartet. Die Erweiterung soll ab Ende März verfügbar sein - allerdings vorerst in Australien und Kanada. Nach Deutschland könnte der Dienst Anfang 2014 kommen. Die Vision des Bezahlens mit dem Handy hat in letzter Zeit wieder an Fahrt aufgenommen. Mastercard will vor allem durch ein globales Netz seine Stärke ausspielen.

Visa und PayPal in Startlöchern
Der direkte Mastercard-Konkurrent Visa plant unter anderem eine Ausweitung seiner Angebote mit dem NFC-Nahfunk, der kontaktloses Bezahlen ermöglicht. Auch von der Ebay-Bezahltochter PayPal werden Ankündigungen in Barcelona erwartet. PayPal-Chef David Marcus hatte zuletzt das Konzept für ein ähnliches System wie MasterPass vorgestellt.

Keine Kassa
Mit der Ausbreitung von Smartphones und Tablets wächst auch der potenzielle Markt für ganz neue Bezahllösungen. Experten rechnen damit, dass sich das Bezahlen im Alltag radikal verändern wird. Jetzt schon kann man kleinere Beträge ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift zahlen, indem man Smartphone oder Karte mit NFC-Chip über ein entsprechendes Lesegerät hält. Die Visionen für die absehbare Zukunft reichen von Bezahlsystemen auf Basis von Ortungsdaten bis hin zum Abschaffen von Kassen, weil der Kunde den Bezahlvorgang mit einem System wie etwa MasterPass komplett auf seinem mobilen Gerät abwickeln kann.

NFC umstritten
Vor einigen Jahren galt die NFC-Technologie noch als Königsweg für mobile Bezahlsysteme. Doch für Anbieter wie PayPal ist die Funktechnik nicht radikal genug. NFC-Bezahlmodelle schränkten die möglichen Innovationen ein, weil sie den Zahlungsvorgang wie bisher an einen festen Ort wie das Kassengerät binden, kritisierte PayPal-Chef Marcus. Auch der junge deutsche Bezahl-Dienstleister SumUp plant ein neues System, bei dem stattdessen Geodaten zum Einsatz kommen, auch wenn eine Kasse weiterhin nötig ist. Wenn ein Kunde das Geschäft betritt, wird sein Bild auf dem als Kasse eingesetzten Tablet-Computer angezeigt. Der Verkäufer rechnet den Einkauf ab, indem er das Gesicht des Kunden mit dem Foto vergleicht. Damit müssen Handy oder Portemonnaie nicht die Tasche verlassen.

Aufstand der Kleinen
Im vergangenen Jahr lief in dem Bereich vor allem der Wettbewerb bei Einsteckmodulen an, mit denen Smartphones oder Tablets in mobile Kassengeräte verwandelt werden können. Zielgruppe sind kleinere Unternehmen oder Handwerker-Betriebe, denen die klassische Karten-Infrastruktur zu teuer ist. Die Anbieter solcher neuen Dienste wie iZettle, Payleven, SumUp oder der Pionier Square in den USA bieten ihre Einsteckmodule günstiger als die etablierten Zahlungsabwickler oder auch gratis an und nehmen eine Gebühr von etwa 2,75 Prozent.

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