Eine günstige Version des Microsoft Surface soll bald angekündigt werden

Eine günstige Version des Microsoft Surface soll bald angekündigt werden

© Gregor Gruber

Surface Pro 2 im Test: Besser, aber nicht perfekt

Surface Pro 2 im Test: Besser, aber nicht perfekt

Fast genau ein Jahr, nachdem die erste Generation an Surface Tablets auf den Markt gekommen ist, legt Microsoft nach und bringt eine überarbeitete Variante. Der Konzern hat sich dabei einiger Kritikpunkte angenommen und entsprechend nachgebessert. Positiven Anklang dürfte das Design gefunden haben, das der Konzern weitestgehend unverändert lässt, während sich im Inneren einiges getan hat.

Kennt man das erste Surface Pro, kann man sich ein ziemlich exaktes Bild davon machen, wie die neue Generation aussieht und verarbeitet ist, auch die Abmessungen des Surface Pro 2 entsprechen fast jenen des Vorgängers. Das Surface Pro 2 aus der Magnesiumlegierung VaporMg ist lediglich 0,5 mm dicker und mit 900 Gramm genau 10 Gramm leichter als die erste Version. Ohne Tastatur-Cover ist das neue Surface zwar weiterhin leichter als ein gängiges Ultrabook, aber gleichzeitig auch deutlich schwerer und dicker als man es von Tablets gewohnt ist.

Verarbeitung

Das Material wirkt durchwegs stabil, ist aber sehr anfällig für Kratzer, was im Test bereits bei einem kurzen ungeschützten Transport in der Tasche aufgefallen ist. Da das Tastatur-Cover beim Transport lediglich das Display schützt, ist es also ratsam, eine zusätzlich Hülle anzuschaffen.

Was bei der ersten Variante des Surface immer wieder kritisiert wurde, war, dass sich der Standfuß nur in eine fixe Position ausklappen lässt. Dadurch war es nicht möglich, den Winkel, in dem das Tablet steht, der Sitzweise anzupassen. Diesen Umstand hat Microsoft mit dem neuen Surface nun verbessert. Der Ständer lässt sich in zwei verschiedenen Winkeln ausklappen. Im Alltag bringt diese kleine Verbesserung einiges mehr an Komfort, gerade dann, wenn man etwas erhöht sitzt beziehungsweise der Tisch zu niedrig ist. Eine Flexibilität, wie man sie von einem normalen Notebook-Display kennt, kann das Surface mit dieser Lösung jedoch trotzdem nicht bieten.

Wenig hat sich bei den Anschlüssen getan. Das Surface Pro 2 ist mit einer USB-3.0-Schnittstelle sowie einem Mini DisplayPort (diesmal in der Version 1.2) ausgestattet. Auch der obligatorische Klinkenanschluss für einen Kopfhörer sowie die proprietären magnetischen Schnittstellen für Tastatur-Cover beziehungsweise Stift sind vorhanden.

Innenleben und Leistung

Das neue Surface setzt auf Intels Haswell-Generation und wird mit einem i5-4200U ausgeliefert. Je nach Ausführung sind vier bis acht GB RAM vorhanden. Das Surface kommt mit einer SSD-Festplatte ab 64 bis maximal 512 GB-Speicherplatz.

Für die Grafik ist der neue Intel Grafikchip 4400 verantwortlich, der auch in der Praxis ordentliche Arbeit leistet. Selbst bei grafikintensiveren Anwendungen und sogar einigen aktuellen Spielen kommt das Surface kaum ins Schwitzen. Alltagsaufgaben wie Textverarbeitung oder Browsen im Web laufen überhaupt ohne jegliche Verzögerungen ab. Beim Cinebench-Benchmark schafft das neue Surface im OpenGL-TEst knapp 20 Punkte, beim CPU-Test sind es 231 Punkte.

Das Display und die Kameras

Wirklich punkten kann das Surfae Pro 2 beim Display. Das IPS-Panel löst in FullHD mit 1920 x 1080 Pixel auf und kommt so auf eine Pixeldichte von 208 PPI. Das Panel sitzt sehr nah am Glas, wodurch störende Reflexionen verhindert werden sollen. In der Praxis spiegelt das Surface dennoch in einem Ausmaß, wie man es auch von anderen Touchscreens kennt. Im direkten Vergleich zum Vorgänger fallen die Spiegelungen jedoch etwas weniger störend ins Gewicht.

In Sachen Farbdarstellung, Kontrast und Betrachtungswinkel liefert das Display ein durchwegs beeindruckendes Bild ab. Gerade das Anzeigen von Fotos oder Filmen macht bei dieser Qualität Spaß. Auch die eigens angepassten Windows-8-Apps liefern auf dem Surface Pro 2 ein beeindruckendes Bild ab. Weniger beeindruckend sind jedoch Desktop-Apps, die auf die hohe Auflösung nicht zugeschnitten sind, da sie auf dem Display verschwommen und pixelig aussehen. Dieses Problem tritt aber natürlich bei allen hochauflösenden Windows-Tablets und Notebooks auf.

Das Surface ist außerdem mit zwei Kameras mit jeweils 1,2 Megapixel ausgestattet. Qualitativ sind jene höchstens für Videotelefonie geeignet, aufgrund seines Formfaktors wird das Surface aber ohnehin kaum jemand zum konventionellen Fotografieren verwenden wollen.

Der Akku

Ein stark kritisierter Punkt am ersten Surface Pro war die schwache Akkuleistung. Auch im futurezone-Test kam das erste Surface Pro beim Surfen auf knapp vier Stunden Betriebszeit. Diesem Problem hat sich Microsoft mit dem neuen Surface angenommen und setzt dabei im Grunde lediglich auf die stromsparenden Eigenschaften von Intels Haswell-Prozessor, da sich die technischen Daten des Akkus im Vergleich zur ersten Surface-Generation nicht verändert haben. Dennoch schafft es das neue Surface beim Browsen im WLAN und Displayhelligkeit auf 70 Prozent im futurezone-Test auf rund sieben Stunden Betriebszeit.

Das ist zwar nicht ganz so viel, wie man es von aktuellen Ultrabooks oder Tablets kennt, ist aber dennoch ein großer Schritt im Vergleich zum Vorgängermodell. Gerade im Alltag macht diese zusätzliche Akkulaufzeit einen großen Unterschied und entscheidet, ob man das Tablet wählt oder sich doch für ein konventionelles Notebook entscheidet. Mit den vier Stunden des Vorgängers kommt man etwa kaum über einen längeren Flug.

Die Software

Seit Veröffentlichung von Windows 8 und der gleichzeitigen Veröffentlichung des ersten Surface hat sich viel getan. Der Windows Store ist mittlerweile mit zahlreichen neuen Apps ausgestattet, die auch den Alltag mit dem Surface angenehmer gestalten. Mit dem neuen Windows 8.1 ist man im Alltag außerdem ein gutes Stück flüssiger und stabiler unterwegs. Davon profitiert natürlich auch das neue Surface, das in Verbindung mit der neuen Windows-Version schnell und weitgehend ohne Abstürze läuft. Details zu Windows 8.1 finden Sie im entsprechenden futurezone-Test.

Tastatur-Cover

Gleichzeitig mit dem neuen Surface veröffentlicht Microsoft auch neue Versionen des Type- und des Touch-Covers. Neu ist jeweils eine integrierte Displaybeleuchtung, die in der Praxis angenehm dezent ausfällt. Das Touch-Cover reagiert nun außerdem eine Spur besser und präziser und ist außerdem leiser als beim Vorgänger. Nichts getan hat sich beim Trackpad. Jenes ist nach wie vor zu klein und reagiert zu träge, um es wirklich produktiv einsetzen zu können.

Gleichzeitig hat Microsoft die Unterseiten der Tastatur-Erweiterungen stabiler gemacht, um die Nutzung auf dem Schoß angenehmer zu gestalten. Der Komfort bei der Bedienung auf dem Schoß ist beim Surface Pro 2 dennoch nicht mit dem Komfort eines Notebooks zu vergleichen. Zu oft kommt es vor, dass es durch mangelnde Stabilität zur Seite kippt, da man das Tablet durch Festhalten des Type- oder Touch-Covers kaum stabilisieren kann.

Laut Microsoft soll demnächst noch ein Tastatur-Cover mit integriertem Akku vorgestellt werden. Das Power Cover soll die Betriebszeit des Surface mehr als verdoppeln, wenn man dem Konzern glauben will. Zu Gewicht und Preis dieses Accessoire ist derzeit aber noch nichts bekannt.

Fazit: Immer noch mehr Laptop als Tablet

Mit dem Surface Pro 2 setzt Microsoft sein Konzept des Touch-Windows fort und liefert abermals ein Tablet, das eigentlich ein Notebook ist. Dafür, um das Surface Pro wirklich so zu verwenden, wie man es von einem Tablet gewohnt ist, ist es nach wie vor zu schwer und es fehlen immer noch zahlreiche Apps für die neuartige Touch-Oberfläche, wie etwa touch-freundliche Versionen von Microsofts Office-Programmen.

Als Ultrabook macht das Surface eine wesentlich bessere Figur als sein Vorgänger, was in erster Linie an der erhöhten Akkulaufzeit liegt. Auch das Display lässt so manche Notebook-Konkurrenten blass aussehen. Dafür muss man jedoch ein weniger gutes Tippgefühl und ein kaum brauchbares Touchpad in Kauf nehmen.

Das Surface Pro 2 ist in Österreich mit 64 GB SSD-Speicher und vier GB RAM um 879 Euro erhältlich. Die teuerste Variante mit 512 GB Speicher und acht GB RAM kostet 1.779 Euro. Zu jedem Gerät bietet Microsoft für zwei Jahre 200 GB Speicherplatz beim seinem Speicherdienst SkyDrive an sowie ein Jahr unbegrenzt Skype Minuten ins Festnetz. Das Type Cover 2 kostet 130 Euro, das Touch Cover 2 kommt auf 120 Euro.

Modell Microsoft Surface Pro 2Display 10,6 ClearType Full HD LC-Display (1920 x 1080 Pixel)CPU 4th Gen Intel Core i5 (1,6 GHz)Arbeitsspeicher 4 / 8 GB DDR3 RAMGrafik Intel HD Grafikkarte 4400Betriebssystem Windows 8.1 Pro 64-BitSpeicher 64 /128 / 256 / 512 GB SSDSchnittstellen 1x USB 3.0, microSDXC-Card Einschub, Kopfhörer, HD-Video-Out-PortKabellose Schnittstellen Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n,Kameras Hauptkamera, Frontkamera, jeweils 1,2 MPAkku 43 WHr Gewicht 900 GrammAbmessungen 275 x 173 x 13.5mmPreis 64 GB, 4 GB RAM: 879 Euro 128 GB, 4 GB RAM: 979 Euro 256 GB, 8 GB RAM: 1.279 Euro 512 GB, 8 GB RAM: 1.779 Euro

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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