Beim Opel Monza Concept erscheint der komplette Armaturenbereich als Display.
Beim Opel Monza Concept erscheint der komplette Armaturenbereich als Display.
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Mobilität

Opel Monza Concept: Das Armaturenbrett als Display

Der Star des Abends war unweigerlich das Konzeptauto Opel Monza Concept, das zum ersten Mal in Österreich der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Monza Concept ist ein Einzelstück, das eine wiedererkennbare Weiterentwicklung der Opel-Designsprache sein soll.

Aber nicht nur die äußeren Formen des Fahrzeugs nehmen Anleihen am Opel Monza aus den 1970er und 1980er Jahren, auch das Innere ist eine Anspielung auf die fortschrittlichen Anzeigeinstrumente des dreißig Jahre alten Originals. Denn 1983 wurden beim Monza erstmals bei Opel digitale Anzeigeinstrumente verbaut.

Mensch-Maschine Schnittstelle

Im Frontbereich des Konzeptautos befinden sich insgesamt 18 LED-Projektoren, die die Fläche des kompletten Armaturenbereichs von hinten beleuchten. Von der Fahrer- bis zur Beifahrertür entsteht dadurch ein durchgängiges Display, das sich wiederum in einzelne Bildschirmelemente unterteilt.

Mit dieser Designstudie wollen sich die Rüsselsheimer Ingenieure an die Zukunft der Mobilität annähern und versuchen völlig neue Infotainment-Konzepte zu entwickeln, die eine optimale Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine darstellen sollen.

Denn auch künftig sollen sich die Autofahrer vor allem auf die Umgebung und andere Verkehrsteilnehmer konzentrieren. Gleichzeitig soll es ihnen aber auch ermöglicht werden, die riesige Menge an Informationen verarbeiten zu können, die die immer ausgefeilteren Fahrassistenzsysteme, die Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation (V2V) und die breite Palette an webbasierten Apps liefern.

Neue Ansätze für Displays

Die einzelnen Elemente der Displays, die sich auch über gekrümmte Flächen am Armaturenbereich ziehen, sollen sich über Sprachbedienung oder Tasten am Lenkrad bedienen, konfigurieren und individuell anpassen lassen. Dabei bestimmt die Wichtigkeit der Informationen die Nähe zum Blickfeld des Fahrers. So werden etwa dringende Warnungen direkt hinterm Lenkrad oder als Head-up Display angezeigt, die Routenplanung beispielsweise auf der Mittelkonsole und eingehende E-Mails oder die Musiksammlung bereits im Bereich des Beifahrers.

Ebenso soll sich die Darstellung im Armaturenbereich nach drei verschiedenen, vordefinierbaren Modi richten, die über Fix-Tasten ausgewählt werden können. Der erste Modus ist für Verkehrssituationen gedacht, bei dem hohe Konzentration nötig ist. Dementsprechend bekommt der Fahrer ausschließlich die wichtigsten Informationen zu sehen, wobei Entertainment-Anwendungen auf ein Mindestmaß reduziert werden, sodass sich der Fahrer hauptsächlich aufs Fahren konzentrieren kann. Der zweite Modus ist ein Mittelweg hin zum dritten Modus, der nur zum Cruisen bei entspannten Verkehrsverhältnissen eingeschalten werden soll und der den Fahrer über sämtliche Infotainment-Apps verfügen lässt.

Betrieben wird der Opel Monza Concept von einem Elektro- und einem Gasmotor. Wobei der Gasgenerator als Reichweitenverlängerer dient, wenn die Batterie zu Ende geht.

Der viersitzige Opel Ampera, der bereits seit gut zwei Jahren erhältlich ist, setzt auf ein ganz ähnliches Antriebskonzept. Die ersten achtzig Kilometer fährt der Ampera elektrisch. Für alle Strecken, die darüber hinausgehen, wird durch den Verbrennungsmotor ein Generator angetrieben, der dann den weiteren Fahrstrom liefert. Mit dieser hybriden Antriebstechnologie kommt der Ampera auf eine maximale Reichweite von über 500 km.

Bei einer Stromstärke von sechs Ampere dauert es durchschnittlich ungefähr elf Stunden, bei zehn Ampere sechs Stunden bis “vollgetankt” ist. Verwendet man die dazugehörige Ladestation bei einer Stromstärke von 16 Ampere reduziert sich der Ladevorgang durchschnittlich auf vier Stunden.

Kleiner Muskelprotz

Betrieben wird der Elektromotor von einer Lithium-Ionen Batterie, die eine Nennkapazität von 16 kWh besitzt. Der Kraftstofftank fasst 35 Liter, die den Benzinmotor mit einem Hubraum von 1.398 cm³ antreiben.

Was beim Fahren des Opel Ampera zu allererst auffällt ist der enorm hohe Drehmoment von maximal 370 Nm bei einer Leistung von 111 kW oder 150 PS. Der Porsche 911 Carrera weißt im Vergleich dazu 390 Nm auf. Allerdings benötigt der Porsche von 0 auf 100 km/h 4,8 Sekunden während der Ampera neun Sekunden braucht.

Im Fahrbetrieb lassen sich unterschiedliche Fahrmodi auswählen. So kann man beispielsweise auf der Autobahn den Verbrennungsmotor arbeiten lassen, während man in der Stadt den spritzigen Elektroantrieb verwendet. Erstaunlich ist, dass beim Umschalten von Elektro- auf Verbrennungsmotor bis auf das Geräusch des Benzinmotors kein Ruckeln oder kurzes Aussetzen des Antriebs vernehmbar war. Auch was die Rekuperation betrifft, sind unterschiedliche Intensitäten wählbar. Vor allem beim Bergabfahren kann die Energierückgewinnung als nützliche Bremse genutzt werden.

Fazit

Der Opel Ampera ist ein Kompromiss aus elektrobetriebenem Kurzstreckenfahrzeug und herkömmlichen Auto mit Verbrennungsmotor. Wer regelmäßig Strecken unter achtzig Kilometer fährt und die Standzeiten brav zum Laden nutzt, wird sich über die Treibstoffpreise nicht länger ärgern müssen. Damit die Reichweitenangst gar nicht erst aufkommt, sorgt der eingebaute Range-Extender für grenzenlose Zielwahl. Damit die Vorteile beider Antriebstechnologien ausgekostet werden können, muss man für die Rüsselsheimer Elektro-Benzin-Kombination 38.400 Euro hinblättern.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Austrian Mobile Power.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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