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CES

Razers Gaming-Tablet Edge angetestet

Das ursprünglich als „Project Fiona" bekannt gewordene Gerät soll noch im ersten Quartal 2013 in den Verkauf gehen. Wie bei anderen aktuellen Computern soll auch das Edge in verschiedenen Varianten erscheinen, jeweils mit leicht unterschiedlichem Spezifikationen.

Die günstigste Variante, die in den USA um 999 US-Dollar verkauft werden wird, hat eine Intel i5 CPU, 4 GB RAM und ein 64 GB SSD. Als mobiler Grafikchip kommt NVIDIAs GT640M zum Einsatz. Die teurere „Pro"-Version um 1.290 US-Dollar ist mit i7, 8 GB RAM und 128 GB SSD ausgestattet. Die Displayauflösung beträgt bei allen Modellen 1366 x 768 bei 10,1 Zoll.

Prozessor und Grafikchip reichen aus, um aktuelle leistungshungrige Spiele spielen zu können. Um die Spiele auch steuern zu können, gibt es einerseits ein Tastatur-Dock und andererseits eine Haltung mit Gamepad-Steuerung.

Die Verarbeitung des Tablets bietet keinen Grund für Kritik, im Vergleich zu anderen Windows-8-Tablets ist das Razer Edge merklich dicker. Der Grund dürfte wohl an der Leistung liegen, die entsprechend Platz für Abwärme braucht. Angesichts der Dicke ist das Gewicht angenehm gering.

Spielen mit Touch
Ohne externe Controller wie Tastatur oder Gamepad zu spielen, macht mit dem Tablet nur bei wenigen Spielen Sinn. Action-Spiele wie Shooter sind so nahezu unspielbar, höchstens Strategiespiele oder Point-and-Click-Adventures können so ohne allzu große Einschränkungen gezockt werden.

Spielen mit Tastatur
Um auf traditionelle Art und Weise mit dem Razer-Pad spielen zu können, bietet der Hersteller eine Docking-Station an, die das Tablet um eine Tastatur erweitert. Die Tasten sind in etwa so groß, wie man es von Notebooks mit 11 Zoll kennt. Die Druckpunkte sind akzeptabel, aber nicht so präzise, wie von hochqualitativen Gaming-Tastaturen. Abgesehen von der Razer-typischen Farbgebung und der Hintergrundbeleuchtung hat die Tastatur keine Gaming-typischen Eigenschaften wie etwa Zusatztasten. Für den Transport wird die Tastatur so mit dem Tablet zusammengesteckt, dass sowohl Tasten als auch Display geschützt sind. Außerdem ist in dem Dock ein zusätzlicher Akku verbaut, der die Laufzeit des Tablets erhöht. Der Preis für dieses Dock soll im dritten Quartal 2013 bekannt gegeben werden.

Spielen mit dem Gamepad-Controller
Wer mit dem Razer wie mit einer mobilen Spielekonsole spielen möchte, für den gibt es ein Tablet-Case, das rechts und links mit Kontrollgriffen ausgestattet ist. Links sind ein Analogstick und das digitale Steuerkreuz, rechts die Aktionstasten und ebenfalls ein Analogstick. Beide Griffe haben drei Schultertasten, statt den bei der Xbox360 und PS3 üblichen zwei.

In der Praxis geht das Prinzip voll auf, das Spielen mit dem Tablet in dieser Form macht Spaß. Nach einiger Zeit fällt allerdings das Gewicht negativ auf. Außerdem hält man die beiden Arme, im Vergleich zu anderen mobilen Spielekonsolen, weiter auseinander, was das längere Halten noch anstrengender macht. Standardmäßig ist im Gamepad-Case kein Zusatz-Akku enthalten, es gibt jedoch eine Aussparung, damit der optional erhältliche Akku hineinpasst. Die Controller-Halterung wird um 250 US-Dollar in den Verkauf gehen.

Spielen mit Gamepad
Wer will, kann das Tablet auch mit einem gewöhnlichen Gamepad, wie etwa dem Xbox-Controller, bedienen. Wer den Touchscreen als Display benutzen will, kann jenes direkt an den USB-Port anschließen. Um es an einen externen Monitor oder an ein TV-Gerät anzuschließen, benötigt man eine zusätzliche Docking-Station, die von Razer als Zubehör angeboten wird, nur dann hat man den notwendigen HDMI-Ausgang.

Wie viele Anhänger Razers Tablet wirklich finden wird, ist fraglich. So ist das Konzept mit den verschiedenen Docks interessant, die das Tablet zum Ultrabook, mobiler Spielkonsole oder Wohnzimmer-Konsole machen. Das Tastatur-Dock wird aber kaum die Anforderung, die leidenschaftliche Spieler haben, erfüllen. Auch die Tatsache, dass eine eigene Docking-Station notwendig ist, um einen HDMI-Port zu bekommen, stört, da dies bei Windows-8-Geräten eigentlich zum Standard gehören sollte. Dazu kommt der hohe Preis, der nicht nur für das Tablet selbst, sondern auch für das Zubehör anfällt.

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