Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On
Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On
© Michael Leitner

IFA

Samsung Note Edge im Hands-On: Um die Ecke gedacht

Samsung hat vergangenes Jahr auf der CES mit Prototypen von Smartphones mit biegbaren oder gekrümmten Displays vielen Gadget-Fans den Mund wässrig gemacht. Nun hat der Konzern einen seiner Prototypen in ein Serienmodell verwandelt.

Das Galaxy Note Edge macht bei seinem Display einen Knick und zeigt auf der gekrümmten Ecke zusätzliche Informationen, wie zum Beispiel Benachrichtigungen an. Die futurezone hat sich das ungewöhnliche Smartphone näher angesehen.

Verknüpfungs-Leiste mit wenig Sinn

In puncto Ausstattung ist das Note Edge nahezu

ident zum Note 4
. Der QHD-Bildschirm ist mit 5,6 Zoll minimal kleiner. Das liegt wohl auch daran, dass hierbei der geknickte Bereich nicht miteingerechnet wird. Dieser löst nochmals mit 2560 mal 160 Pixeln auf. Der Bereich ist knapp fünf Millimeter breit und lässt sich mit dem Daumen gut erreichen.
Lineal App und S Pen
Der Übergang zwischen Haupt-Display und Kanten-Display ist fließend. Auf dem zusätzlichen Display-Bereich werden als Standard selbst gewählte Verknüpfungen zu Apps sowie Shortcuts für gewisse Funktionen, beispielsweise die Taschenlampe, den Musikplayer oder ein Lineal, angezeigt. Im Gegensatz zu den meisten Mini-Apps ist das Lineal eine wirklich gute Idee. Durch das Kanten-Display ist das virtuell Lineal flacher als auf normalen Displays, wodurch es leichter fällt damit Sachen abzumessen.

In Apps wie der Kamera werden zudem die Bedienelemente in diesem Bereich angezeigt. Gerade bei der Kamera-App ist das aber nicht wirklich sinnvoll. Hält man das Note Edge mit zwei Händen zum Fotografieren wie ein normales Smartphone, sind der Auslöser und die anderen Funktionen schwerer mit den Daumen zu erreichen, als sie es etwa beim S5 oder Note 4 sind.

Per Wisch nach Links oder Rechts kann der Benutzer zwischen sogenannten Panels wählen. Diese zeigen beispielsweise das Wetter, aktuelle Aktienkurse oder ein selbst definiertes Wallpaper an. Derzeit ist die Auswahl noch auf ein Dutzend Panels beschränkt, die vorwiegend mit Samsung-Apps funktionieren. Die Panels werden auch im Lockscreen angezeigt. Ist das Display ausgeschaltet, kann in der Kante die Uhrzeit angezeigt werden. So soll man etwa in der Nacht stets die Uhrzeit sehen, ohne, dass man erst das Smartphone ertasten muss. Die Uhrzeit wird allerdings nur sehr klein angezeigt, da das Kanten-Display eben nur 160 Pixel breit ist.

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On
Diese von Samsung "Nachtuhr" getaufte Funktion ähnelt der Glance-Funktion, die man von früheren Lumia-Smartphones kennt. Da Samsung auf ein Super-AMOLED-Panel setzt, verbraucht die Darstellung von Schwarz keine Energie. Lediglich die weißen Pixel, die für die Anzeige der Uhrzeit benötigt werden, werden leicht beleuchtet.

Kante ist im Weg

Optisch ist das Note Edge gewöhnungsbedürftig. Das ungewöhnliche Design dürfte wohl viele begeisterte Blicke auf sich ziehen, doch handlich ist das Smartphone aufgrund der Display-Ecke nicht. Die Finger, die sich instinktiv an einem Rahmen festhalten wollen, landen meist auf dem abgeschrägten Bereich. Hält man das Smartphone in der rechten Hand und versucht etwa mit dem Daumen etwas auf der linken Seite des Haupt-Displays zu drücken, gerät der Handballen leicht in Berührung mit dem Kanten-Display.

Da sich am Kanten-Display App-Verknüpfungen oder verschiedene Panels befinden, öffnet der Benutzer diese versehentlich. Das Edge ist auch breiter als das Note 4. Laut Samsung soll das Note Edge 0,2 Millimeter dünner sein als das Note 4, im Hands-On fühlte sich das Edge aufgrund der Breite und Form jedoch sehr wuchtig an. Die Verarbeitung kann auch nicht mit dem Note 4 mithalten, da der hochwertige Aluminium-Rahmen fehlt.

Erster Eindruck

Das Note Edge wirkt wie eine Machtdemonstration von Samsung, um zu zeigen, was bereits jetzt möglich ist. Ähnlich wie zuvor beim Samsung Galaxy Round scheint die Umsetzung aber nicht wirklich gelungen. Das Kanten-Display behindert die Bedienung des Geräts statt es zu unterstützen und der Nutzen des zusätzlichen Bereichs hält sich in Grenzen.

Ob das Note Edge in Europa erscheinen wird, ist derzeit noch ungewiss. Laut Samsung soll es dieses Jahr vorerst in „ausgewählten Märkten“ erscheinen, über Europa werde noch debattiert. Aufgrund der hohen Produktionskosten des Displays, könnte der UVP in Europa zwischen 849 und 899 Euro betragen.

Alle Neuigkeiten und Hintergrundberichte zur IFA in Berlin

Disclaimer:
Redakteure der futurezone berichten vor Ort von der IFA in Berlin. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, Sony, HB Austria und Philips übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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