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Mobile World Congress

Smartwatch mit 4G und WebOS: LG Urbane LTE ausprobiert

LG hat bereits Erfahrung mit runden Smartwatches und legt nun mit der G Watch Urbane LTE etwas Besonderes nach. Die Uhr ist nicht, wie die meisten Smartwatches am Markt, mit Android Wear, sondern mit WebOS ausgestattet. Es ist ein Experiment, das LG hier versucht. Die futurezone hat sich angesehen, inwieweit das auch Potenzial hat.

Das Äußere

Die Urbane LTE ist sehr groß ausgefallen. Das Metallgehäuse sieht hochwertig aus, sorgt aber für ein relativ schweres Gerät. Ganze 115 Gramm wiegt die Uhr laut Datenblatt und fühlt sich auch am Handgelenk so an. Neben einem Mobilfunkchip samt fix verbauter SIM-Karte ist noch WLAN, Bluetooth und GPS integriert, was entsprechend Platz braucht. Darüber hinaus ist sogar noch ein Pulsmesser vorhanden. Übrigens kann man mit der Urbane LTE auch telefonieren, was jedoch vermutlich eher eine Randerscheinung bleiben wird.

Die Verarbeitung selbst bietet keinen Grund für Beschwerden, scharfen Kanten oder große Spaltmaße sucht man vergebens. Passend zu der gut verarbeiteten Uhr ist auch das standardmäßig beiliegende Band von hoher Qualität. Aber auch hier musste auf die Größe der Uhr Rücksicht genommen werden, Band und Verschluss sind entsprechend breit. Hat man also kein überdurchschnittlich dickes Handgelenk, wirkt die Urbane LTE übertrieben groß oder klobig. Das Display selbst bietet keinen Grund für Beschwerden, in Sachen Größe entspricht es mit einer Diagonale von 1,3 Zoll dem, was man von anderen Smartwatches kennt.

Die Hardware

Im Inneren der G Watch Urbane LTE arbeitet ein Snapdragon 400 von Qualcomm, der über eine Cortex A7 Dual-Core-CPU mit einer Taktrate von 1,2 GHz verfügt. Für die Grafikdarstellung ist ein Adreno 305 integriert. Diese Hardware, die eigentlich schon derer eines Einsteiger- oder Mittelklasse-Smartphones entspricht, sorgt dafür, dass sich die Uhr ohne großartige Verzögerungen bedienen lässt. Ruckler oder Ähnliches lassen sich im Test nicht feststellen. Der Akku der LTE-Smartwatch hat eine Kapazität von 700 mAh. Laut LG kommt man damit einen Tag durch.

Die Bedienung

WebOS scheint im ersten Moment ein sehr intuitives System für Smartwatches zu sein. Neben dem Touchscreen sind noch zusätzlich drei Knöpfe an der Seite vorhanden, über die man die Uhr steuert. Der oberste Knopf ruft ein Schnelleinstellungsmenü auf, über das man etwa Drahtlosadapter ein- bzw. ausschalten kann. Der mittlere Knopf öffnet das App-Menü, das sich in Sachen Optik teilweise auch an das ausgewählte Watchface anpasst. Mit dem untersten Knopf kann man Notifications verwerfen. Das Watchface ändert man übrigens so, wie auch bei Android Wear, nämlich indem man lange darauf tippt. Anschließend kann man durch die installierten Auswahlmöglichkeiten scrollen bzw. auch gleich direkt über den Store neue herunterladen.

LG hat einige Beispiel-Apps gezeigt, die mit WebOS nutzbar sind. Dazu zählt etwa eine Golf-App, mit der man sich über den Kurs führen lassen kann. Auch eine App zum Joggen oder Schwimmen ist verfügbar. Die Uhr ist wasserdicht nach IP-Standard und hält mindestens eine halbe Stunde in einem halben Meter Tiefe dicht.

Erster Eindruck

Die G Watch Urbane LTE ist ein interessantes Experiment, das durchaus Kunden finden könnte. Voraussetzung ist, dass einen die Größe der Uhr nicht zu sehr stört. WebOS selbst wirkt im Kurztest intuitiv und LG dürfte das System mit einer respektablen Anzahl an Apps versorgt haben.

Ein großes Fragezeichen an dem Ganzen ist immer noch der Akku. Sollte man im Mobilfunkmodus wirklich einen ganzen Tag durchkommen, wäre das eine akzeptable Leistung, da man mit manchen Android-Wear-Modellen auch nicht länger ohne Steckdose auskommt.Wann die Uhr in Österreich auf den Markt kommen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Da die SIM-Karte fix integriert ist, bräuchte es einen Mobilfunkpartner, um sie an die Kunden zu bringen. Ob LG den in Österreich findet, ist zumindest fraglich.

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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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