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Smartwatches

Smartwatches im Vergleich: So schlägt sich die Apple Watch

Die futurezone hat sich die aktuellen Smartwatches angesehen und der Apple Watch gegenübergestellt. Gleich vorweg: Die Apple Watch ist nahezu konkurrenzlos. Nicht, weil sie den anderen Smartwatches technisch überlegen wäre, sondern weil die aktuellen Modelle der Konkurrenz hauptsächlich mit Android-Geräten kompatibel sind. Lediglich die Pebble, die als die erste echte Smartwatch gilt, gehört zu den bekannten Produkten, die mit dem iPhone kompatibel sind.

Design und Varianten

Eine Smartwatch soll zukünftig nicht nur Gadget, sondern auch Mode-Accessoires sein. Wer ein aktuelles Android-Smartphone nutzt, kann zwischen Smartwatches mit rundem Display oder eckigem Display wählen und wenn eckig dann flach oder gebogen. Bei einigen Modellen, wie der Motorola Moto 360 und Pebble (hier gehts zum Test) werden Gehäuse in mehreren Farbvarianten angeboten. Die Pebble, Moto 360, Asus Zenwatch (hier gehts Hands-On) und LG G Watch R sind mit den meisten 22mm-Armbändern kompatibel und können so auch nach dem Kauf noch optisch angepasst werden.

Apple wird die Watch in zwei Größen (Gehäuselänge 38 und 42mm) in je drei Edition und mehreren Farben anbieten. Die normale Watch hat einen Edelstahlrahmen in Silber oder Schwarz, das Display wird von Saphirglas geschützt. Zur Wahl stehen drei Armbänder, die einen Apple-Watch-eigenen Verschluss haben. Dadurch schließen sie optisch zwar bündig mit dem Gehäuse ab, sind aber nicht kompatibel zu 22mm-Armbändern. Es ist denkbar, dass Apple oder ein Dritthersteller passende Adapter anbieten werden.

Die Watch Sport ist die günstigste Variante. Sie hat ein Aluminium-Gehäuse in Silber oder Grau, „Ion-X-Glas“ und ein Gummiarmband in fünf verschiedenen Farben. Die Watch Edition ist das Luxusmodell mit einem Gehäuse aus 18 Karat Gold und Saphirglas. Es gibt insgesamt sechs Varianten, in Gelbgold und Roségold mit darauf abgestimmten Leder- oder Gummiarmbändern.

Tragekomfort

Noch lässt sich nicht sagen, ob sich die Apple Watch auch am Ende eines langen Arbeitstages noch ans Handgelenk anschmiegt oder ein unbequemer Klotz sein wird. Weder genaue Maße noch Gewicht sind bekannt.

Die Moto 360 hat im Hands-On bereits einen guten Eindruck gemacht, da sie mit 49 Gramm derzeit eine der leichtesten, aktuellen Smartwatches ist. Auch die LG Watch R machte im Kurztest einen guten Eindruck, da sie sich am Handgelenk leichter anfühlt, als sie aussieht.

Akkulaufzeit

Der Nachteil der Leichtbauweise und der möglichst dünnen Gehäuse: weniger Platz für den Akku. Bisher ist die Pebble die einzige Smartwatch, die mit fünf bis sieben Tagen eine akzeptable Laufzeit zu Stande bringt. Dies ist wegen des sparsamen, monochromen E-Paper-Displays möglich. Samsungs Gear Fit (hier gehts zum Test) schafft immerhin zwei bis drei Tage.

Kunden, die die in den USA bereits erhältliche Moto 360 gekauft haben, beklagen eine kurze Laufzeit. Bei einigen hält die Smartwatch keinen Tag durch. Wie iFixit festgestellt hat, ist der Akku im Gerät kleiner als ursprünglich angekündigt. Die Laufzeitangaben der anderen Hersteller (siehe Tabelle) sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.

Wie groß der Akku in der Apple Watch ist, hat der US-Konzern noch nicht verraten. Auch Angaben zur Laufzeit fehlen. Da die Smartwatch aber nicht wesentlich größer aussieht, als die Modelle der anderen Hersteller, wird vermutlich auch die Akkulaufzeit ähnlich gut/schlecht sein. Mit einer Laufzeit von zwei Tagen im Alltagsgebrauch wäre die Apple Watch bereits eine der besten aktuellen Smartwatches, was die Ausdauer anbelangt.

Sollte der Apple Watch wirklich mal unterwegs die Energie ausgehen, hat man hoffentlich die passende Ladestation mit. Dasselbe gilt für nahezu alle Smartwatches. Lediglich Sonys Smartwatch 3 kann per Micro-USB geladen werden.

Funktionen

Viele der neuen Smartwatches nutzen Android Wear als Betriebssystem, weshalb Funktionen und Bedienung sehr ähnlich sind. Neben den üblichen Smartwatch-Funktionen haben die meisten einen Pulsmesser eingebaut und unterstützen Navigation mittels Google Maps. Die Bedienung erfolgt per Touchscreen, großteils durch Wischgesten und einer physischen Home-Taste. Per Mikrofon können Sprachbefehle eingegeben werden, eine Freisprechfunktion ist bei den Android-Wear-Modellen derzeit nicht vorgesehen.

Die Samsung Gear S (hier gehts zum Hands-On) ist hier die Ausnahme. Sie nutzt nicht nur als Betriebssystem Tizen, sondern wird per SIM-Karte auch zum selbstständigen Gerät, mit dem ohne Smartphone-Anbindung telefoniert und Nachrichten verschickt werden können.

Die Apple Watch hat ebenfalls einen Pulsmesser integriert, kann als Freisprecheinrichtung genutzt werden, misst automatisch die Zeit die stehend/sitzend, gehend und laufend verbracht wurde und navigiert mittels Apple Maps. Die Bedienung erfolgt per Touchscreen und der „digitalen Krone“. Während die Krone bei den Android-Wear-Smartwatches meist nur ein Knopf ist, lässt sie sich bei der Apple Watch auch drehen – etwa um zu scrollen oder zu zoomen. Zudem hat die Apple Watch NFC eingebaut. In den USA soll damit der Apple-eigene Bezahldienst genutzt werden können.

Apple wird bei der Watch eine seiner größten Stärken ausspielen: Das App-Ökosystem. Es ist davon auszugehen, dass schon kurz nach dem Start der Apple Watch Anfang 2015 mehr Apps zur Verfügung stehen werden, als für die aktuellen Android-Wear-Geräte – obwohl diese zu diesem Zeitpunkt schon seit mehreren Monaten erhältlich sein werden.

Die Preisfrage

Mit 349 Euro in der günstigsten Ausführung ist die Apple Watch teurer als die jüngst angekündigten Android-Wear-Modelle von Sony, Motorola und LG. Lediglich die Samsung Gear S könnte noch teurer sein, deren UVP noch nicht bekannt gegeben wurde.

Aufgrund der Betriebssystem-Kompatibilität hat Apple aber ohnehin keine echte Konkurrenz zu fürchten. Auch haben hohe Preise in der Vergangenheit Apple-Fans nicht vor Neukäufen abgeschreckt oder in die Arme der Konkurrenz getrieben, weshalb der kommerzielle Erfolg der Apple Watch nahezu vorprogrammiert ist.

Immerhin stehen die Chancen gut, das Android-User ebenfalls vom Erfolg der Apple Watch profitieren werden. Analysten gehen davon aus, dass sich mehr Kunden für Smartwatches interessieren werden, wenn so ein bekanntes Unternehmen wie Apple ein entsprechendes Gerät anbietet. Mehr Kundeninteresse ruft wiederum mehr Hersteller auf den Plan die davon profitieren wollen. In der Folge gibt es eine größere Modellvielfalt, darunter wahrscheinlich auch günstigere Smartwatches.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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