Das Smartband mit dem auffälligen silbernen Verschluss
Das Smartband mit dem auffälligen silbernen Verschluss
© Thomas Prenner

Sony Smartband im Test: Minimalistisches Wearable-Gadget

Sony Smartband im Test: Minimalistisches Wearable-Gadget

Mit etwas Verspätung versucht sich nun auch Sony am Markt für tragbare Elektronik. Der Ansatz, den der Konzern wählt, ist minimalistisch. Anstatt einer Smartwatch erhält man ein kleines Gerät, das ohne Display Bewegungen registriert und den Nutzer auch darauf hinweist, wenn E-Mails, SMS oder andere Benachrichtigungen am Handy eintrudeln. Kompatibel ist das Gerät mit allen Android-Smartphones ab Version 4.4, die Bluetooth Low Energy unterstützen. Die futurezone hat das Smartband getestet.

Das Äußere

Das Smartband selbst fällt im Alltag am Arm kaum auf. Das Band besteht aus Gummi, lediglich der silberne runde Verschluss mit Sony-Logo sticht ins Auge. Verschließen kann man das Band einfach dadurch, indem man die Stifte in die vorhandenen Löcher steckt, je nachdem, wie eng man das Smartband tragen möchte. Mit einem Gewicht von 22 Gramm ist das Smartband auch kein Schwergewicht. Der intelligente Kern des Bandes wird von Sony als Core bezeichnet. Dieser Core enthält sämtliche technische Funktionen, mit denen das Smartband ausgestattet ist. Dazu zählt ein Bewegungssensor, ein Vibrationsmoter, ein NFC-Chip sowie ein Bluetooth-Adapter, damit das Gerät auch drahtlos mit dem Smartphone kommunizieren kann. Display ist keines vorhanden, lediglich drei LEDs, die auf Knopfdruck den Ladestand anzeigen, sind integriert. Geladen wird der Core über einen gewöhnlichen microUSB-Anschluss.

Vibrieren

Das Smartband in Betrieb zu nehmen ist dank NFC sehr simpel. So muss man es lediglich in die Nähe des NFC-Chips halten und anschließend wird der Google Play Store geöffnet, wo man die notwendigen Apps herunterladen kann. Konkret sind das die Smartband-App sowie die Lifelog-App. Über die Smartband-App kann der Nutzer konfigurieren, welche Benachrichtungen er über das Smartband bekommen will. Konkret kann man sich aussuchen, ob das Smartband vibrieren soll, wenn ein Anruf eingeht. Zusätzlich kann man angeben, ob andere Notifications per Vibration weitergeleitet werden sollen.

Darüber hinaus kann man das Smartband so konfigurieren, dass es vibriert, sobald das Handy außer Reichweite ist. Auch ein Nachtmodus kann festgelegt werden, in dem das Smartband keine Benachrichtungen weitergibt. Dafür, dass man dann am nächsten Tag nicht verschläft, gibt es einen integrierten Schlafphasenwecker. Dazu wird ein Zeitraum definiert, während dem man geweckt werden möchte. Sobald das Band im angegebenen Zeitrahmen eine leichte Schlafphase erkennt (etwa durch viel Bewegung), läutet der Wecker.

Darüber hinaus ist es möglich, den einen Knopf des Smart Bands dazu einzusetzen, den Musikplayer zu steuern. So kann man die Musikwiedergabe am Smartphone auf Wunsch etwa pausieren. Außerdem bietet Sony eine “Life Bookmark”-Funktion an. Wenn gerade etwas Bemerkenswertes passiert, kann man den Moment per doppelten Druck auf die Taste festhalten und am Smartphone Notizen dazu machen.

Die Lifelog-App

Sammelstelle aller Daten, die das Smartband sammelt, ist die Lifelog-App. Jene zeichnet per Band auf, wie viele Schritte man tätigt, wie viel man läuft und wie lange man schläft. Darüber hinaus zeichnet die Logging-App zahlreiche andere Aktivitäten am Smartphone auf. So informiert einen die App, wann man Musik gehört hat, Videos geschaut, im Internet gesurft, gelesen, telefoniert und auf Facebook war. Bewegungen und Schlaf werden immer nur dann aufgezeichnet, wenn man das Smartband trägt.

Die Lifelog-App selber ist intuitiv und durchaus hübsch gestaltet. Auch die optische Aufbereitung des virtuellen Konterfeis, das sich durch Schnee und Regen durch den Alltag bewegt ist durchaus sympathisch. Die Statistiken selbst geben ein oft nicht unspannendes Bild darüber ab, wie viel man täglich auf Facebook surft oder Musik hört.

Das Band im Alltag

Im Alltagsbetrieb gewöhnt man sich sehr schnell an das Band am Armgelenk. Die Funktion, dass Notifications und Anrufe vom Handy weitergegeben werden, sind immer wieder praktisch und nach einiger Zeit möchte man sie auch nicht mehr missen. Genauso verhält es sich mit der Funktion, die einen benachrichtigt, wenn man das Handy vielleicht irgendwo liegen lässt. Die Akkulaufzeit von rund vier Tagen ist auch im Praxisbetrieb realistisch und gerade lang genug, um nicht zu nerven. Praktisch ist auch die Cache-Funktion - das Band zeichnet auch dann die Bewegungen auf, wenn es gerade nicht mit einem Smartphone verbunden ist.

Fazit

Das Smartband ist eine witzige Ergänzung zum Alltag, die allerdings eines besonders vermissen lässt, nämlich ein Display. Zumindest die Uhrzeit könnte das schwarze Band am Armgelenk anzeigen. Auch der Preis von 99 Euro ist etwas hoch gegriffen, wenn man bedenkt, dass etwa die Pebble gegen einen Aufpreis von rund 30 Euro ebenfalls Funktionen wie Schrittzähler und Schlafphasenwecker bietet und darüber hinaus - nicht zuletzt wegen dem Display - einiges mehr kann. Was das Smartband verspricht, macht es jedoch durchaus verlässlich und gut.

Auch die Lifelog-App ist gut gelungen und clever umgesetzt. Man kann sie allerdings auch ohne Smartband verwenden.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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