Kleines Smartphone mit High-End-Komponenten
Kleines Smartphone mit High-End-Komponenten
© Gregor Gruber

Sony Xperia Z1 Compact im Test: Kleines Kraftpaket

Sony Xperia Z1 Compact im Test: Kleines Kraftpaket

Aktuelle High-End-Androiden hätte man vor einigen Jahren noch als viel zu groß für ein Smartphone bezeichnet. Samsungs Flaggschiff Galaxy S4 hat eine Diagonale von fünf Zoll, genauso wie Sonys Z1. Das HTC One ist mit 4,7 Zoll zwar eine Spur kleiner, aber im Vergleich zu Apples iPhone immer noch groß. Will man sich ein kleineres Android-Smartphone zulegen, musste man bislang zumeist auch ein Innenleben in Kauf nehmen, das nicht ganz High-End ist. Mit dem Xperia Z1 soll sich das nun ändern, die futurezone hat getestet, inwieweit das auch gelungen ist.

Das Äußere

Das Design des Z1 Compact entspricht nahezu detailgetreu dem, des großen Schwesternmodells Z1. Auch hier kommt ein verglaster Unibody mit Aluminium-Rahmen zum Einsatz. Die Anschlüsse sind mit Abdeckungen versehen, um die Wasserfestheit (das Z1 Compact ist bei einer Tiefe von einem Meter bis zu 30 Minuten lang wasserdicht) zu garantieren. Auch die Verarbeitung gleicht jener des Z1 und bietet wenig Raum für Kritik. Das Smartphone fühlt sich hochwertig an und kann sich durch die Verglasung von anderen Androiden, die nicht selten als Plastikbomber beschimpft werden, abheben.

Das Z1 Compact übernimmt jedoch nicht nur die positiven, sondern auch die weniger guten Eigenschaften des Z1, beziehungsweise auch des Z: So kommt wieder die Bruchschutzfolie zum Einsatz, die auf Vorder- und Rückseite angebracht ist. Jene ist nicht ganz so kratzfest, wie “pures” Gorilla-Glass, wodurch sich im Alltag schon einmal der ein oder andere Kratzer auf das Display schleicht.

Wie schon bei Sonys anderen Z-Modellen ist auch beim Compact der charakteristische Power-Knopf vorhanden. Daneben gibt es noch eine dezidierte Kamerataste sowie eine Taste zur Regelung der Lautstärke. Die Druckpunkte sind jeweils gut und deutlich, besonders der eindeutig erfühlbare Power-Knopf macht im Alltag Sinn, da man ihn relativ rasch findet. Neben dem Einsatz für die SIM-Karte gibt es noch einen Einschub für eine microSD-Karte.

Einen Unterschied zum Z1 gibt es bei der Gehäusedicke. So ist das Z1 Compact eine Spur dicker als das Z1. Als Grund nennt Sony die Tatsache, dass man beim Akku keine Kompromisse eingehen wollte (auf die Akkuleistung soll hier später noch genauer eingegangen werden). Abgesehen davon ist das Compact erfrischend kompakter als andere gängige Flagship-Androiden. Das Gehäuse misst 127 x 64.9 x 9.5 mm, das Gewicht liegt bei angenehmen 137 Gramm.

Das Innere und das Display

Das Xperia Z1 Compact ist nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich ziemlich exakt dem Z1 nachempfunden. Herzstück ist ebenfalls ein Snapdragon 800 Chipsatz mit einer Krait 400 QuadCore-CPU mit 2,2 GHz Taktung. Für die Grafik sorgt ein Adreno 330, Arbeitsspeicher sind 2GB Ram vorhanden. Der interne Speicher beträgt 16 GB, wahlweise kann man jenen per microSD-Karte noch um bis zu 64GB erweitern.

Das Display des Z1 Compact hat eine Diagonale von 4,3 Zoll bei einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel. Somit kommt das Smartphone auf eine Pixeldichte von 342 PPI und kann nicht ganz mit anderen Spitzenklasse-Modellen mithalten, auch nicht mit dem großen Schwesternmodell Z1, das auf rund 100 PPIs mehr kommt. Dieser Nachteil macht sich jedoch nur auf dem Datenblatt bemerkbar, in der Praxis wirkt die Anzeige des Z1 Compact genauso scharf wie die größerer Full-HD-Modelle.

Seinen Z-Vorgängern ist das Z1 Compact in einigen Belangen sogar um einiges überlegen: Farbdarstellung, Schwarzwerte und vor allem Betrachungswinkel sind schöner ausgefallen als bei dem großen Flaggschiff.

Die Kamera

Auch in Sachen Kamera steht das Compact dem Z1 um nichts nach. Sony selbst spricht dabei sogar von der “besten Kamera in einem Smartphone”. Wie beim Z1 hat der Sensor eine Kompaktkamera-Größe von 1 / 2/3 Zoll und eine maximale Auflösung von 20,7 Megapixel. Das Objektiv hat eine Blende von f2.0 bei 35mm Brennweite (27mm Kleinbild-Equivalent). Unterstützt wird sie von einem LED-Blitz, der etwas leistungsstärker ist, als man ihn von anderen Smartphones kennt.

Die vollen 20 Megapixel des Sensors wird man in der Regel nur sehr selten ausschöpfen. Im Vollautomatikmodus “Superior auto” fotografiert man mit 8,3 Megapixel und kann das (ohne Hack über Root und Xposed-Framework) auch nicht ändern. Durch Oversampling erreicht man so aber dafür einen verlustfreien Digitalzoom bis zu einem Faktor von 1,8.

Die Ergebnisse der Kamera heben sich, wie schon beim Z1, ziemlich deutlich von denen der meisten anderen Smartphone-Kameras ab. Durch die Sensorgröße und die Linse lässt sich (nicht nur im Makro-Modus) sogar ein leichtes Bokeh realisieren. Portraits und andere Fotos unter guten Lichtverhälnissen werden gut genug, um sie auch auf großen Monitoren ohne Weiteres betrachten zu können. Auch unter schlechten Lichtverhältnissen macht die Kamera eine gute Figur, Bildrauschen lässt sich aber natürlich nicht ganz verbergen.

Während der automatische Modus dem Fotografen naturgemäß einiges an Entscheidungen abnimmt, kann man im manuellen Modus auch dort nachregulieren, wo es bei Smartphone-Kameras meist nicht möglich ist. So kann man etwa standardmäßig Belichtungskorrektur und Weißabgleich manuell anpassen.

Die Software und der Akku

Sonys Xperia Z1 Compact wird standardmäßig mit Android Jelly Bean in der Version 4.3 ausgeliefert. Beim Z1 war es noch 4.2, mittlerweile wurde jedoch in den meisten Teilen der Welt das offizielle Update auf auf 4.3 ausgeliefert.

Kleines Smartphone mit High-End-Komponenten

Sony hat Android mit einem hauseigenen Launcher und einigen Apps ausgestattet. Dazu zählt etwa die Walkman-App, eine Movie-App und eine hauseigene Galerie App. Außerdem sind einige Applikationen standardmäßig vorhanden, wie etwa McAfee Mobile Security. Insgesamt schrammt Sony gerade so an der Grenze entlang, es mit der vorinstallierten Software nicht zu gut zu meinen und das Handy damit zu überladen. Im Alltagsbetrieb ist das Z1 Compact jedenfalls trotz der Apps weit davon entfernt, in irgendeiner Weise langsam oder verzögert zu reagieren.

Wie schon beim Z1 können sich auch Nutzer des Compact über eine ausreichend lange Akkulaufzeit freuen. Bei durchschnittlichem Gebrauch mit Musik-Streaming und permanenten Sync von E-Mails und Co. schaffte es der Winzling auf eine Betriebsdauer von knapp zwei Tagen mit drei Stunden Screen Time. Das geht durchaus in Ordnung.

Fazit

Während der Größenwahn bei High-End-Smartphones weitergeht (Sonys kommendes Xperia Z2 sowie Samsungs S5 kommen angeblich mit 5,2-Zoll-Display), bietet das Z1 Compact eine erfrischende Alternative. Gerade iPhone-Umsteiger beklagen nicht selten, dass Android-Geräte oft zu groß sind. Greift man zu einem kleineren Modell, gab es bislang auch immer wieder Einbußen bei der Leistung. Das Z1 Compact ist hier anders, man muss sich für die kleine Bauweise auf keine Kompromisse einlassen.

Das Xperia Z1 Compact ist derzeit am Markt definitiv eines der leistungsfähigsten Androiden unterhalb von 4,7 Zoll. Der Snapdragon 800 zählt nach wie vor zu den stärksten ARM-Chips am Markt, wovon das Gerät natürlich profitiert. Im Alltag fühlt es sich sogar noch eine Spur flüssiger an, als das große Z1. Grund dafür könnte wohl die geringere Displayauflösung sein, die für weniger Rechenarbeit sorgt. Auch die Akkulaufzeit hinterlässt im Test ein positives Gefühl, selbst bei starker Belastung schafft es das Z1 Compact locker über den Tag, ohne zur Steckdose zu müssen. Die Leistung lässt sich Sony auch entsprechend bezahlen, das Z1 Compact kostet mit knapp 500 Euro nur eine kleine Spur weniger, als andere High-End-Geräte.

Die Schwachstellen des Z1 Compact sind überschaubar, zu nennen wäre etwa die Bruchschutzfolie, die nicht ganz so kratzfest ist, wie man es von einem Glas-Smartphone gerne hätte. Auch sollte man auf die Abdeckungen der Anschlüsse gut aufpassen, es kann ab und zu passieren, dass sich jene von ihrer Verankerung lösen. Wirklich ins Gewicht fallen diese Schwächen aber kaum.

Wer einen kompakten Androiden mit starker Hardware und guter Kamera sucht, der fast genauso groß wie Apples aktuelles Flaggschiff iPhone 5s ist, wird beim Z1 Compact fündig.

Das Xperia Z1 Compact von Sony ist in den Farben Schwarz, Weiß, Pink und Lime in Österreich erhältlich.

Technische Daten

Modell: Sony Xperia Z1 CompactMaße und Gewicht: 127 x 64.9 x 9.5 mm, 137 GrammChipsatz, CPU: Snapdragon800, Quad-core 2.2 GHz Krait 400GPU: Adreno 330RAM: 2 GBBildschirm: 1280 x 720 pixels (342 PPI)Speicher: 16GB (per microSD um bis zu 64GB erweiterbar)Akku: 2300 mAHSonstiges: WLAN ac+a/g/n, Bluetooth 4.0, A-GPS, GLONASS, microUSBPreis: 499 Euro (UVP)

Produktwebseite des Herstellers

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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