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Smartphone

Sony Xperia Z5 im Test: Brave Fortsetzung mit Fingerprint

Sony hat im Rahmen der IFA seine neue Z5-Serie präsentiert. Erstmals gab es statt zwei drei Smartphone-Modelle, die die Anwender überzeugen sollen. Das Z5 ist dabei das mittlere Modell: Größer als das Compact, allerdings nicht mit 4K-Display, mit dem etwa das Z5 Premium ausgestattet ist. Außerdem ist es mit einer Displaydiagonale von 5,2 Zoll eine Spur kleiner als das Z5 Premium (5,5 Zoll), gleichzeitig aber deutlich größer als das Z5 Compact (4,6 Zoll). Die futurezone hat das Z5 getestet.

Verarbeitung und Äußeres

Sony bleibt mit dem Z5 der Designsprache der vergangenen Jahre treu. Das Gerät lässt sich auf den ersten Blick als ein Xperia-Smartphone identifizieren. Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas, während die Rückseite dieses Mal mattiert ist. Im Unterschied zum Z5 Compact ist der Rahmen beim großen Z5 aus Metall. Die abgerundete Form wurde dennoch beibehalten. Die mattierte Rückseite hat im Vergleich zu früheren Modellen den Vorteil, dass sie nicht so anziehend für Fingerabdrücke ist und relativ sauber bleibt.

An der Verarbeitung des Z5 lässt sich nichts aussetzen. Sämtliche Tasten wirken stabil und haben einen guten Druckpunkt, das Gerät verfügt über keine offensichtlichen Schwachstellen. Die Spaltmaße sind angenehm klein, für Staub gibt es also nur wenig Möglichkeit, sich einzunisten. Lediglich die Aussparungen für die Lautsprecher an der Vorderseite könnten staubig werden. Wie Sonys andere Xperia-Z-Modelle ist auch das Z5 staub- und wasserdicht nach IP68-Standard.

Mit Fingerabdruck

Sony hat die Zeichen der Zeit und die Bemühungen der Konkurrenz erkannt und setzt bei der Z5-Serie erstmals auch auf einen Fingerabdrucksensor. Aus diesem Grund ist der charakteristische Power-Button nicht mehr in dieser Art auf dem Handy zu finden. Stattdessen ist die Taste länglich ausgefallen, um dem Sensor mehr Oberfläche zu bieten. Durch die seitliche Platzierung wird man den Fingerabdrucksensor in den allermeisten Fällen mit dem Daumen bedienen. Durch die Form schafft man es meistens auch, den Daumen in einem sehr ähnlichen Winkel auf den Sensor zu legen, was sich positiv auf die Erkennungsrate auswirkt. In der Praxis wird der Finger im Alltag merklich öfter richtig erkannt als bei den Konkurrenzmodellen von Samsung, bei denen die Taste an der Vorderseite des Handys liegt. Von zehn hintereinander erfolgten Entsperrversuchen funktionierte es im Test acht Mal. So genau wie der Sensor von LGs Nexus 5X ist der Z5-Sensor trotz seiner besseren Platzierung jedoch nicht.

Das Display

Das LC-Display des Z5 hat eine Diagonale von 5,2 Zoll und löst in FullHD, also mit 1920 x 1080 auf. Das entspricht einer Pixeldichte von 428 PPI. Die Anzeige ist knackscharf, Treppcheneffekte sind mit freiem Auge nicht zu erkennen. Die Farben sind Sony-typisch natürlich gehalten, gleichzeitig jedoch kontrastreicher und farbstärker als bei den älteren Xperia-Modellen. Ein Farbstich ist nicht auszumachen, Sony schafft im Vergleich zur Smartphone-Konkurrenz wohl das reinste Weiß darzustellen. Das Display ist außerdem sehr hell ausgefallen und lässt sich dadurch auch im Freien bei heller Umgebung gut ablesen.

Innenleben und Akku

Im Inneren sind alle Z5-Modelle nahezu ident. Herzstück ist ein Snapdragon 810 von Qualcomm, der aus vier Cortex-A53- und vier A57-Kernen besteht, die im big.LITTLE-Verbund zusammengesetzt sind. Für die Grafikdarstellung ist ein Adreno 430 verantwortlich. Arbeitsspeicher sind drei GB RAM vorhanden, ein GB mehr als beim Compact. Der interne Speicher beträgt 32GB und kann per microSD um bis zu 200GB erweitert werden. Die Leistung des Z5 reicht locker aus, um Android, das in der Version 5.1.1 vorinstalliert ist, flüssig zu betreiben. Auch 3D-Anwendungen machen dem Handy keine Probleme. Hitzeprobleme, wie sie beim Z5 immer wieder berichtet werden, traten im Test selbst bei rechenintensiven Anwendungen nicht auf. Zwar wird das Gerät sehr wohl warm, hat jedoch kein einziges Mal überhitzt.

Der Akku hat eine Kapazität von 2900 mAh. Das ist etwas mehr als das Z5 Compact (2700 mAh) und deutlich weniger als das Z5-Premium mit 3430 mAh. Letzteres braucht die zusätzliche Energie jedoch, um das 4K-Display zu betreiben.

In der Praxis ist die Akkuleistung des Z5 nicht ganz so gut wie die des Compact. Im Alltagsbetrieb war mit dem Z5 im Test mit deaktiviertem Energiesparmodus ein Tag Betrieb möglich, ohne an die Steckdose zu müssen. Damit hebt sich das Z5 nicht wirklich von der Konkurrenz ab, wie es einige seiner Vorgänger getan haben.

Muss man doch einmal laden, unterstützt das Handy Qualcomms Quick Charge 2.0. Innerhalb von 30 Minuten lassen sich mit einem entsprechenden Ladegerät 60 Prozent Akkukapazität laden. Geladen werden kann nur per microUSB-Kabel. Der Anschluss für magnetische Adapter, wie es ihn bei früheren Modellen gibt, ist bei der gesamten Z5-Serie nicht vorhanden. Ebenfalls nicht unterstützt wird Wireless Charging.

Die Kamera

Alle Z5-Handys verfügen über die gleiche Kamera. Die maximale Auflösung der Hauptkamera liegt bei 23 Megapixel, die Frontkamera schießt Fotos mit maximal 5,1 Megapixeln. Die Leistung entspricht in etwa dem, was man von anderen Handys in einer vergleichbaren Preisklasse kennt. Unter guten Lichtverhältnissen lassen sich mit dem Z5 durchaus beeindruckende Aufnahmen erzielen. Wird das Licht schlechter, steigt das Rauschen und gleichzeitig neigt das Handy dazu Farben verfälscht darzustellen bzw. farbstichige Fotos zu produzieren. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen ist der Sprung in der Qualität eher marginal ausgefallen. Was auffällt ist, dass der Autofokus relativ schnell funktioniert, was in manchen Situationen durchaus bemerkbar ist.

Fazit

Sony hat sein Mainstream-Modell sinnvoll weiterentwickelt und geht dabei keine Risiken ein. Abgesehen vom Fingerabdrucksensor, der clever platziert ist, hat sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen wenig verändert. Deswegen ist das Z5 kein schlechtes Gerät. Wer ein aktuelles Android-Phone mit starker Leistung sucht, dürfte mit dem Z5 durchaus glücklich werden.

Besonders abheben kann sich Sony von der Konkurrenz dieses mal dennoch nicht. Punkte wie Akku oder Kamera, mit denen Sony in der Vergangenheit der Konkurrenz um Einiges voraus war, sind dieses Mal nicht deutlich besser als bei den Modellen des Mitbewerbs. Womit Sony (wieder) halbwegs alleine dasteht ist die Wasserfestigkeit. Andere Hersteller sind von diesem Trend wieder abgekehrt. Im Vergleich zu seinen Schwesternmodellen ist das "normale" Z5 das langweiligste Gerät, da es weder die kleine Bauweise noch das 4K-Display aufweisen kann.

Das Xperia Z5 ist ab sofort mit einem 5,2-Zoll-Display in den Farben Weiss, Graphitschwarz, Gold und Tannengrün für 699,- EUR (UVP) erhältlich.

Technische Daten auf der Webseite des Herstellers

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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