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Spieletest: He-Man erobert das App-Universum

Einmal wieder Kind sein – mit dem neuem He-Man Spiel für iOS (0,89 Euro) kann man sich zumindest kurzfristig in die unbeschwerte Zeit zurückversetzen, als Zeichentrick-Helden trotz eines offensichtlichen Mangels an Animationen und der obligatorischen Schlussmoral am Ende der Episode cool waren.

Die Hintergrundgeschichte von „He-Man: The Most Powerful Game in the Universe" ist schnell erklärt. Skeletor hat wieder einmal vor, die Macht von Grayskull an sich zu reissen, und lenkt He-Man deshalb mit einer teuflischen App ab. Um den Bösewicht aufzuhalten, muss „der stärkste Mann des Universums" 27 Levels, aufgeteilt auf sieben Gebiete von Eternia, bewältigen.

Dass das Spiel nicht für Kinder, sondern Nostalgiker gemacht ist, beweisen die (spärlich) gesäten Dialoge. Sie machen sich über He-Man und das Spiel selbst lustig, ohne künstlich zu versuchen, den Zeichentrick-Klassiker zu veralbern oder auf billige Lacher abzuzielen. Schade ist, dass die Dialoge nur in englisch zu lesen sind – eine Sprachausgabe gibt es nicht. Auch das klassische He-Man-Thema fehlt, Skeletors teuflisches Lachen oder ein Audiofile mit: „Bei der Macht von Grayskull - ich habe die Kraft!"

Drehfaul
Das Spiel ist ein 2D-Action-Jump-and-Run. He-Man läuft üblicherweise von links nach rechts, springt über Hindernisse und beseitigt mit dem Schwert Roboter, Skelette, Fledermäuse und andere Gegner. Onscreen-Tasten werden nicht eingeblendet. Zieht man den Daumen auf der linken Display-Seite nach links oder rechts, läuft He-Man in diese Richtung. Zieht man den Daumen auf der rechten Display-Seite nach oben, springt er. Tippt man auf dieser Seite, teilt He-Man Schwerthiebe aus.

Zumindest auf dem iPad reagiert die Steuerung nicht immer so flott, wie man es gerne hätte. Kommen Gegner von links und rechts gleichzeitig, ist der Verlust von Lebensenergie fast schon sicher, da sich He-Man schwerfällig umdreht. Auch das Ausführen von Spezialmoves, in dem man den rechten Daumen nach links, rechts oder unten zieht, wird nicht immer erkannt. Das kann lästig sein, wenn man auf der Jagd nach einer Drei-Sterne-Wertung (wenig Schaden nehmen, viele Gegner besiegen, viele Schätze sammeln) ist.

Ist das nicht der Fall, ist das Spiel sehr verzeihend. Ist die Lebensenergie knapp, verliert mit Sicherheit einer der nächsten besiegten Gegner ein Herz-Symbol, das etwas Lebensenergie auffrischt.

Upgrades
Die in den Levels gesammelten Edelsteine können in neue Moves für He-Man, mehr Lebensenergie und andere Upgrades gesteckt werden. Man kann damit auch die Grayskull und Man-at-Arms-Hilfen aufstocken.

Tippt man das Schwert-Symbol rechts oben an, macht He-Man die kultige Bewegung, die ihn in der Zeichentrick-Serie von Prince Adam zu He-Man werden ließ. Im Spiel wird er für kurze Zeit unbesiegbar und kann Gegner mit Faustschlägen gegen das Display schleudern. Die Man-at-Arms-Hilfe lässt He-Mans Verbündeten auftauchen, der dann mit Blaster-Schüssen Feinde aus der Distanz bekämpft.

Bekannte Gesichter
Neben Man-at-Arms hat auch Orko einen Gastauftritt. Zu He-Mans Gegnern gesellt sich eine Auswahl von Skeletors Schergen, wie Beast Man, Trap Jaw und Hordak. Diese treten als Endgegner auf.

Die Levels sind überraschend abwechselnd. Mal muss man Feuerbällen ausweichen, vor einem riesigen Fischmonster flüchten oder Gegner besiegen, die drei Mal so groß wie He-Man sind. Schade, dass es nicht ein Level gibt, das Battle Cat ins Gameplay miteinbezieht.

Hat man nach etwa zwei bis drei Stunden alle Levels durch, bleibt nicht mehr viel zu tun. Entweder man versucht die maximale Sterne-Wertung zu bekommen oder macht sich auf die Jagd nach den Sammelobjekten. Diese sind die Mühe aber kaum wert, da nur ein paar Concept Arts oder Comic-Cover zu sehen sind. Hier wäre es schön gewesen, wenn etwa Videoausschnitte aus den Cartoon-Serien oder kurze Comics als Belohnung warten würden.

Fazit
89 Cent sollte der Retro-Spaß jedem Wert sein, der positive Kindheits-Erinnerung an He-Man hat. Über die gelegentlichen Ungenauigkeiten bei der Steuerung kann man hinwegsehen und der Umfang ist dem Preis angemessen. Schade ist nur, dass in Sachen Sound nicht mehr geboten wird als generisches Gedudel.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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