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Schleppender Start

USA: Kaum Windows-8-Tablets in den Läden

Während es eine Reihe von PC-Varianten gebe, seien Tablets mit ARM- oder Intel-Prozessor rar gesät, berichtet die Finanzagentur Bloomberg. Mit Windows 8 will sich Microsoft die Tür zum boomenden Tablet-Markt weit öffnen.

„Es lässt sich kaum eines auftreiben", sagte IDC-Analyst Bob O`Donnell der Agentur. „Selbst wenn Du eines kaufen wolltest, wäre es schwierig." Microsofts neues Betriebssystem ist für Tablets optimiert und lässt sich gut mit den Finger auf einem Touch-Display bedienen. Etliche Hersteller statten deshalb auch ihre Laptops mit berührungsempfindlichem Bildschirm aus.

Den schleppenden Start hat sich Microsoft dem Bericht zufolge zum Teil selbst eingebrockt. Die PC-Hersteller würden vor allem durch den von Microsoft limitierten Zugang zu den Prototypen ausgebremst, schreibt das Magazin. Zudem behinderten Intels Probleme bei dessen Energiemanagement-Software das Tempo des Marktstarts. Intel habe die Software für die Tablets mit „Clover Trail"-Chip einige Wochen vor dem Marktstart noch nicht fertig gehabt, zitiert Bloomberg eine mit der Sache vertraute Person.

Derzeit sind dem Bericht zufolge in den USA neben Microsofts Surface jeweils ein Tablet von Asus und Lenovo mit Windows RT sowie von Samsung und Acer mit Windows 8 erhältlich. Das Acer-Tablet sei aber ebenso wie das Surface ausschließlich über Microsofts eigenen Store zu haben.

Surface-Nachfrage geht zurück
Die anfängliche Nachfrage nach Microsofts eigenem Tablet Surface scheine zudem „enttäuschend" und liege unter den Erwartungen, sagte Craig Berger, Analyst bei FBR Capital Markets dem Magazin. Microsoft habe die Verkaufszahlen nicht kommentieren wollen, was kein gutes Zeichen sei, sagte Wes Miller von der Beratungsfirma Directions on Microsoft. „Wenn Microsoft ein Geheimnis aus Zahlen macht, heißt das in der Regel etwas." Für Jänner hat Microsoft bereits die nächste Version des Surface angekündigt, die mit einem Intel-Prozessor ausgestattet ist und in der Leistung mit einem Laptop gleichauf liegen soll.

Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte in der vergangenen Woche von einer „fantastischen Nachfrage" gesprochen und versichert, mehr Geräte in die Läden zu bringen. Nach Angaben der neuen Windows-Chefin Tami Reller hat Microsoft bisher 40 Millionen Lizenzen von Windows 8 verkauft. Die US-Marktforscher der NPD Group errechneten vor wenigen Tagen allerdings, dass der Verkauf von Computern und Tablets in den USA um 21 Prozent im Jahresvergleich abgesackt ist.

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