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Hands-on

Xiaomi Mi Note Pro: Es muss nicht immer Apple sein

Das chinesische Start-up Xiaomi wird nicht ohne Grund oft als das “Apple Chinas” bezeichnet. Der Hersteller schafft es, durch geschickte Marketing-Aktionen und Präsentationen, das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. Allein dieses Jahr sollen 80 bis 100 Millionen Smartphones verkauft werden - obwohl man neben China lediglich in wenigen asiatischen Ländern, wie Indien, Indonesien und den Philippinen tätig ist.

Mit dem neuesten Modell, dem Mi Note, will man nun den Phablet-Markt erobern und Apples iPhone 6 Plus und Samsungs Galaxy Note 4 das Fürchten lehren. Die futurezone hat das hierzulande nicht (offiziell) erhältliche Smartphone angetestet.

Weniger Apple als man denkt

Das Mi Note ist wieder einmal einer dieser Fälle, bei dem das offizielle Produktfoto mehr nach Apple aussieht als das fertige Produkt. Mit derartigen Vorwürfen sah sich der Konzern konfrontiert, als das Smartphone Anfang 2015 offiziell vorgestellt wurde. Tatsächlich hat das Mi Note aber ein sehr schönes Design, das kaum Ähnlichkeiten mit dem iPhone 6 Plus auf weist. So ist die Rückseite aus glattem Gorilla Glass 4, das recht anfällig für Fett-Schmierer ist, aber dennoch guten Halt gibt. Der Rahmen besteht aus Aluminium und ist sehr hochwertig, der Übergang zur Glas-Rückseite ist nahtlos und dank einer leichten Rundung fließend.

Beim Betriebssystem setzt Xiaomi weiterhin auf seinen Android-Ableger MIUI, der sich in puncto Design tatsächlich sehr viel Inspiration von Apples iOS holt. War es früher nur die Tatsache, dass Apps stets auf dem Homescreen landen und es keine App-Liste gibt, sind nun auch sehr viele Design-Elemente sehr nah am offensichtlichen Vorbild Apple. Besonders deutlich wird diese in den Einstellungen sowie der Kamera-App. Doch Xiaomi hat gut kopiert, denn die Bedienung gelingt flott und das Betriebssystem wirkt wie aus einem Guss.

Leider (noch) nicht in Österreich

Die verbaute 13-Megapixel-Kamera machte im Hands-on einen sehr guten Eindruck. Der Autofokus war dank dem verbauten Qualcomm Snapdragon 810 rasend schnell. Xiaomi nutzt die zusätzliche Rechenpower auch für ein interessantes Feature: Die Gesichtserkennung schätzt Alter und Geschlecht. Nett, aber hat offenbar keine Auswirkungen auf das Endergebnis. Zudem gab es im Hands-on kuriose Ergebnisse: Der 25-jährige Autor wurde auf 44 Jahre geschätzt, eine deutlich ältere Person am Stand wiederum auf Anfang 20.

Der 5,7 Zoll große Quad-HD-Bildschirm machte ebenfalls einen hervorragenden Eindruck, vor allem die hohe Helligkeit fiel positiv auf. Sollte das Xiaomi Mi Note Pro jemals offiziell in Österreich verfügbar sein - über Online-Händler lassen sie sich ja gegen Aufpreis beziehen - gibt es eine starke Alternative zum Apple iPhone 6 Plus und Samsung Galaxy Note 4. Vor allem die Verarbeitung ist herausragend, die ungewöhnliche Android-Oberfläche dürfte aber wohl eher iOS- als Android-Nutzer ansprechen.

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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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