Wasserdicht und schnell präsentiert sich Sonys kompaktes Android-Tablet
Wasserdicht und schnell präsentiert sich Sonys kompaktes Android-Tablet
© Thomas Prenner

Xperia Z3 Tablet im Test: Starke Konkurrenz für Nexus 9

Xperia Z3 Tablet im Test: Starke Konkurrenz für Nexus 9

Um Bei Sonys Z-, Z1-, Z2- und Z3-Familien den Überblick zu behalten, muss man sich schon relativ intensiv damit beschäftigen. Die aktuelle Z3-Produktserie besteht aus 5,2-Zoll-Smartphone, kompaktem 4,6-Zoll-Phone und dem kompaktem Tablet mit 8 Zoll. Die Stufe zwischen kleinem Siebenzöller und deutlich größerem Zehnzöller stellt für viele Anwender einen willkommenen Kompromiss dar. Sonys kompaktes Tablets ist darüber hinaus sehr dünn und so leicht, dass es in der Tasche oder im Rucksack kaum auffällt. Die futurezone hat das Z3 Tablet Compact auf Herz und Nieren getestet.

Erster Eindruck

Wie schon bei Sonys früheren Tablets fällt im ersten Moment auf, wie dünn die Bauweise ist. Mit 6,4mm Dicke ist das Z3 Tablet schlanker als beide Z3 Smartphones (7,3 bzw. 8,6mm). Mit 270 Gramm ist es außerdem leichter als vergleichbare Konkurrenzgeräte. So wiegt das neue iPad Mini 3 von Apple über 330 Gramm, das Nexus 9 von HTC ist größer und mit 425 Gramm noch eine Spur schwerer.

Die dünne Bauweise macht in der Praxis einiges her, das Tablet wirkt dadurch elegant. Dazu trägt auch das Design bei: Im Unterschied zu Sonys Smartphones, herrscht bei den Tablets eine etwas andere Designlinie. Anstatt aus Glas ist die Rückseite aus mattem Kunststoff, der durchwegs hochwertig wirkt. Einen Nachteil hat das Material jedoch: Es ist relativ anfällig für unschöne Fingerabdrücke.

Wie die anderen Xperia-Z-Geräte verfügt auch das Z3-Tablet über den charakteristischen Power-Button sowie über Tasten zur Regulierung der Lautstärke. Das Tablet ist LTE-fähig und dazu mit einem nanoSIM-Kartenslot ausgestattet. Außerdem kann der Speicher, der standardmäßig 16GB beträgt, kann per MicroSD um bis zu 128GB erweitert werden. Beide Einschübe sind am Gehäuse durch eine wasserfeste Abdeckung geschützt, da das Tablet wie alle anderen Z-Geräte wasserdicht nach IP68-Standard ist. In der Praxis heißt das, dass man das Gerät mindestens einen Meter bis zu 30 Minuten untertauchen kann, ohne, dass es Schaden nimmt.

Das Display

Das FullHD-Display des Z3 Tablet hat eine Diagonale von acht Zoll, was 20,3cm entspricht. Die Pixeldichte beträgt demnach 283PPI, was den niedrigsten Wert der Z3-Serie darstellt. In der Praxis ist das Display des Tablets allerdings dennoch keinesfalls als schlecht zu bezeichnen. Aufgrund der Auflösung bei acht Zoll ist es mit etwas Anstrengung möglich, einzelne Pixel zu erkennen und man vermisst vielleicht ab und an den Wow-Effekt, den ultrahochauflösende Displays auslösen können. Insgesamt ist die Anzeige jedoch solide und für den Alltag mehr als ausreichend, sei es beim Betrachten von Videos über Netflix, bei dem ein oder anderen Spiel oder zum Surfen. Auch in Sachen Helligkeit bietet das Z3 Tablet genug, um auch im strahlenden Sonnenschein Inhalte ausreichend erkennen zu können.

In Sachen Farbdarstellung ist das LC-Display naturgemäß nicht so leuchtend, wie die AMOLED-Konkurrenz von Samsung, dafür sehen Fotos auf dem Bildschirm nicht unangenehm knallig, sondern eher natürlich aus. Im direkten Vergleich mit anderen aktuellen Smartphones (Samsung, Motorola) und Tablets (iPad Air, iPad Air 2) erzeugt das Sony-Tablet auch das schönste Weiß und die natürlichsten Farben.

Das Innenleben und die Kameras

Im Inneren gleicht das Z3 Tablet seinen kleineren Schwesternmodellen. Herzstück ist ein Snapdragon 801 mit einer Quadcore-CPU mit einer Taktrate von 2,5Ghz, für die Grafik sorgt ein Adreno 330, Arbeitsspeicher sind drei GB vorhanden. Das nahezu idente Innenleben mit dem Z3 Smartphone sorgt auch für nahezu idente Benchmark-Ergebnisse, so ordnet sich das Tablet im AnTuTu-Benchmark an der Spitze ein, nahezu gleichauf mit dem HTC One M8. Eine Spur schneller war nur das Z3 Compact, dessen geringere Displayauflösung weniger Ressourcen verschlingt.

Trotz der schlanken Bauweise ist in dem Z3 Tablet ein Akku mit einer zufriedenstellenden Kapazität von 4.500 mAh verbaut. Das führt in der Praxis zu einer durchaus akzeptablen Laufzeit. Dabei hängt es natürlich auch stark davon ab, ob man den integrierten SIM-Kartenslot bzw. das Modem in Verwendung hat. Rein mit WLAN kommt man auf eine Screentime von circa vier Stunden, bevor das Tablet wieder an die Steckdose muss. Neigt sich der Strom dem Ende zu, hat man per Software noch die Möglichkeit, Energiesparmodi wie den von Sony bereits bekannten STAMINA-Modus zu aktivieren. Dabei werden Hintergrundanwendungen grundsätzlich blockiert und nur per Whitelist-Konzept zugelassen, um versteckten Akkufressern keine Chance zu lassen.

Das Z3-Tablet verfügt über zwei Kameras. Die Hauptkamera fotografiert mit maximal 8,1 Megapixel, die Frontkamera mit 2,2 Megapixel. Die Frontkamera erfüllt ihren Zweck für Videotelefonie relativ zuverlässig, die Hauptkamera kann man mit dem vergleichen, was man von Mittelklasse-Smartphones kennt. Beeindruckende Fotos wie bei den Z-Smartphones darf man sich also nicht erwarten.

Die Software

Das Z3-Tablet basiert auf Android Kitkat in der Version 4.4.4 und ist mit der gleichen angepassten Oberfläche ausgestattet, wir schon die Z3 Smartphones. In Sachen Bloatware gibt es wieder das, was man von Sony gewohnt ist. Neben den Sony-Musik-, Video- und Galerie-Apps ist etwa unter anderem AVG-AntiVirus-App installiert. Auf die Performance haben diese Apps zumindest keinen spürbaren Einfluss.

In Sachen Design und Funktionen entspricht der Launcher exakt dem der Sony-Handys. Zwar hat man hier innerhalb der Produktlinie eine Kontinuität geschaffen, allerdings wäre es auch wünschenswert gewesen, wenn Sony den anderen Formfaktor der Gerätes auch besser in die Software einfließen ließe, um das größere Display idealer auszunutzen. Denkbar wären etwa Zusatzfunktionen für Multitasking oder Ähnliches gewesen.

Mit SIM-Karte kann man mit dem Tablet auch telefonieren, allerdings nur via Lautsprecher oder Freisprecheinrichtung. Außerdem unterstüzt das Tablet Remote Play in Verbindung mit einer PlayStation 4, man kann also PlayStation-Spiele direkt auf das Tablet streamen, wenn man sich im Heimnetzwerk befindet.

Übrigens hat Sony bereits angekündigt, die komplette Z3-Serie auch mit dem neuen Android 5.0 (Lollipop) auszustatten, einen konkreten Zeitplan dafür gibt es allerdings noch nicht.

Fazit

Neben dem Z3 und dem Z3 Compact hat es Sony auch beim Z3 Tablet Compact geschafft, ein solides Gerät abzuliefern, das nur kleine Schönheitsfehler aufweist. Durchwegs positiv zu bewerten sind die Verarbeitung, die Optik sowie die dünne Bauweise, die sogar dafür sorgt, dass das Tablet wasserdicht ist. Auch das Display sorgt für eine ordentliche Darstellung, trotz der Tatsache, dass es sich “nur” um FullHD handelt.

Etwas mehr Liebe zum Detail hätte Sony bei der Software an den Tag legen können. Die ein oder andere Anpassung an das große Display hätten nicht geschadet und hätten auch zu einer etwas besseren Differenzierung zu der Konkurrenz geführt.

Die Technik lässt sich Sony auch gut bezahlen, das Z3 Tablet Compact ist nicht zu den Budget-Geräten zu zählen, die in den vergangenen Jahren des Markt kompakter Android-Tablets dominiert haben. Das Z3 Tablet Compact wird in den Farben Weiß und Schwarz angeboten und kostet mit 16GB Flash-Speicher in der LTE-Version 499 Euro.

Alle technischen Details gibt es auf der offiziellen Sony-Webseite nachzulesen.

Konkurrent Nexus

Insgesamt hat Sony eine starke Konkurrenz für das Nexus 9 abgeliefert, das noch im November in Österreich ausgeliefert werden soll. Das Nexus weist zwar mit 2048 x 1536 eine höhere Displayauflösung auf, wird gleichzeitig aber mit 427 Gramm (LTE-Version) ein gutes Stück schwerer sein. Verzichtet man auf LTE und kommt mit 16GB Speicher aus (microSD-Slot fehlt), ist das Nexus 9 bereits ab 389 Euro im offiziellen Google Play Store vorbestellbar.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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