© Media Interaction Lab, FH Oberösterreich, Hagenberg

Österreich

Forscher entwickeln biegsames Smartphone-Cover aus E-Paper

So praktisch es auch sein mag, einen voll funktionsfähigen Computer in Form eines Smartphones in der Hosentasche mit sich zu führen, bei der Bedienerfreundlichkeit müssen aufgrund der Größe meist Abstriche gemacht werden: Die Displays sind oft zu klein, um Informationen übersichtlich darzustellen, oder die Finger zu klobig für präzise Eingaben. Kein Wunder also, dass man versucht, jeden Quadratzentimeter Oberfläche nutzbar zu machen - einschließlich des Covers.

Vor allem durch den Einsatz von elektronischem Papier, wie man es von E-Readern kennt, wird versucht, das Cover als zusätzlichen Bildschirm zu nutzen. Die Technologie ist energieeffizient, angenehm für das Auge und kann auch zum Touchscreen erweitert werden. „Gerade die Erweiterung eines herkömmlichen Smartphones mit dem flexiblen, biegsamen elektronischen Papier war für das Projekt sehr wichtig“, erklärte Christian Rendl vom Media Interaction Lab der Fachhochschule (FH) Oberösterreich in Hagenberg. Einen erster Prototyp des „FlexCase“ haben die Forscher diese Woche auf einer Konferenz für Mensch-Computer-Interaktion (ACM CHI) in San Jose (USA) vorgestellt.

Durch das nun präsentierte Konzept eines biegbaren Covers werden diese zusätzlichen Funktionalitäten um eine weitere Facette reicher. Neben dem üblichen Wischen und Drücken kann auch über das gezielte Verbiegen des zusätzlichen Bildschirms mit dem Gerät kommuniziert werden - einer Bewegung, die dem Blättern in einem Buch nicht ganz unähnlich ist und sich deshalb etwa für das Wechseln von einer Seite zur Nächsten anbietet.

„PyzoFlex“

„Um den Grad der Verbiegung zu messen, haben wir mittels Siebdruck drei mal fünf Piezosensoren auf eine Folie gedruckt und diese an der Unterseite eines flexiblen E-Papers angebracht“, sagte Gregor Scheipl von Joanneum Research (JR) zur APA. Die Wissenschafter vom JR-Institut für Oberflächentechnologien und Photonik in Weiz haben die Sensortechnologie gemeinsam mit den Kollegen der FH OÖ entwickelt. Sie wurde unter dem Namen „PyzoFlex“ bereits patentiert und hat schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen.

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