So könnte der Hyperloop künftig aussehen
So könnte der Hyperloop künftig aussehen
© Hyperloop Transportation Technologies

Hochgeschwindigkeit

Hyperloop-Züge benötigen keinen Strom zum Schweben

Die von Elon Musk anvisierte Hochgeschwindigkeits-Röhre Hyperloop, die etwa auch Wien und Bratislava in 8 Minuten Fahrzeit verbinden könnte, hat am Montag ihre Schwebe-Technologie präsentiert. So innovativ das gesamte Konzept wirkt, setzen die Entwickler mit sogenannter "passiver magnetischer Levitation" auf ein spannendes Konzept, das bisher nur in Prototypen zum Einsatz kam und enorm ressourcenschonend operieren soll.

Kein Strom zum Schweben

Während bei bestehenden Magnetschwebe-Bahnen entweder in den Garnituren oder in den Schienen starke Elektromagnete verbaut werden müssen, die aktiv mit Energie versorgt werden, setzt Hyperloop Transportation Technologies mit der passiven magnetischen Levitation auf eine Technologie, die in den Lawrence Livermore National Labs zum ersten Mal praktisch demonstriert wurde. Im Gegensatz zu heutigen Magnetschwebebahnen wird dadurch kein Strom gebraucht, um die Züge zum Schweben zu bringen.

Dabei werden in den Schienen Spulen eingelegt, die nicht an eine Stromquelle angeschlossen werden müssen. An der Unterseite der Schienenfahrzeuge befinden sich starke Permanentmagnete, die in einer speziellen Formation, einem sogenannten Halbach Array, angeordnet sind. Dadurch konzentrieren sich die Magnetfelder auf der Unterseite der Wägen.

Ab einer bestimmten Geschwindigkeit von wenigen Kilometern pro Stunde wird durch diese starken Magnetfelder Strom in den Spulen der Schienen erzeugt. Das erlaubt es den Magneten, den Zug von den Schienen zu heben. So kann das System ohne Stromzufuhr in Schwebe gehalten werden. Zum Losfahren muss eine solche Bahn über Hilfsräder verfügen, da der Effekt erst ab einigen Stundenkilometern greift.

Höhere Sicherheit

Das erhöht auch die Sicherheit, da bei Ausfall des Antriebssystems, das im Fall von Hyperloop über einen Linearmotor realisiert wird, der Zug einfach langsamer wird und bei Unterschreiten der kritischen Geschwindigkeit auf seinen Rädern ausrollt. Die beim Bremsen erzeugte Energie wird dazu verwendet, um die Batterien der Elektromotoren gleich wieder aufzuladen.

Wie der Antrieb genau aussehen und funktionieren wird, um Höchstgeschwindigkeiten bis über 1000 km/h zu erreichen, war nicht Teil der heutigen Präsentation. In einem Interview mit der futurezone versicherte Dirk Ahlborn, der CEO von Hyperloop Transportation Technologies allerdings, dass Hyperloop-Systeme wesentlich günstiger gebaut werden können, als traditionelle Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecken.

Hyperloop Transportation Technologies ist ein als Expertennetzwerk konzipiertes Start-up, das an der Realisierung der Hochgeschwindigkeitsbahn in einer kalifornischen Kleinstadt arbeitet. In wenigen Tagen will auch das Konkurrenz-Unternehmen Hyperloop Technologies (HTI) nähere Details zu seinen bisherigen Errungenschaften rund um eine Teststrecke im Norden von Las Vegas bekanntgeben.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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Markus Keßler

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