Wieder in Ordnung: Das Kepler-Teleskop
Wieder in Ordnung: Das Kepler-Teleskop
© REUTERS/NASA

Weltall

Kepler-Teleskop nach Notfall wieder voll in Betrieb

Tagelang hielt die Weltraumbehörde NASA den Atem an. Das überaus erfolgreiche Weltraumteleskop Kepler hatte überraschend den Notfallmodus eingeschaltet. Vier Tage später twitterten NASA-Wissenschaftler des Ames Research Centers in Moffett Field (Kalifornien) am Montag erleichtert: „Es war ein langes Wochenende für Kepler und das Team, aber das Raumfahrzeug ist wieder in Ordnung! :)“. Nähere Informationen über die Ursache des Ausfalls - 120 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - lagen zunächst nicht vor.

Der Notfallmodus des Weltraumteleskops war Ende vergangener Woche bei einem planmäßigen Kontaktversuch festgestellt worden. Doch die Kommunikation mit Kepler ist schwierig wegen der Entfernung. Ein Signal brauche 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen, hieß es auf der Website der NASA.

Tausende Hinweise auf ferne Planeten

Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte „Planetenjäger“ war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat Kepler über 4700 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen bisher mehr als 1040 bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte das Weltraumteleskop den bislang erdähnlichsten Planeten. Er wurde „Kepler-452b“ genannt.

Laut NASA war die ursprüngliche Mission von Kepler bereits im Mai 2013 wegen eines technischen Problems mit dessen Orientierung abgebrochen worden. Seitdem operiere das Teleskop im begrenzten „K2“-Modus. Auch jetzt bereitet den Wissenschaftlern wieder Sorge, dass der Notfallmodus mehr von dem knapp bemessenen Treibstoff verbraucht hat. Das ergebe sich aus der zur Problemlösung nötigen ständigen Kommunikation mit der Erde.

Das Wissenschaftsmagazin „Scientific American“ ergänzte am Montag, dass Kepler kurz vor Beginn einer neuen Phase auf den Notfallmodus umgeschaltet habe. In dieser Phase sollte das Teleskop über ein als „gravitational microlensing“ bekanntes Verfahren Jagd auf größere Planeten in weiterer Entfernung von ihren Sternen machen. Parallel zu Kepler seien mehrere Teleskope unter anderen in Chile und Australien im Einsatz, die die Messungen des Raumfahrzeugs mit Daten von der Erde unterstützen sollen.

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