Projektleiter Tom McGuire neben dem Kernfusions-Experiment
Projektleiter Tom McGuire neben dem Kernfusions-Experiment
© Lockheed Martin/Reuters

Energieerzeugung

Lockheed Martin meldet Durchbruch bei Kernfusion

Skunk Works, die Abteilung des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin, die mit neuen Technologien experimentiert, behauptet einen revolutionären, neuartigen Kernfusionsreaktor entwickelt zu haben. In einem geheim gehaltenen Forschungsprojekt sei es den Amerikanern gelungen, einen 100-Megawatt-Reaktor zu entwerfen, der nicht größer sei als zwei bis drei Meter und damit auf einen Lastwagen passen soll.

Der "Compact Fusion Reactor" (CFR) soll 90 Prozent kleiner sein, als bisherige Ansätze, schreibt Lockheed Martin in einer Aussendung. Der Reaktor soll den Angaben zufolge Deuterium und Tritium als Brennstoff verwenden, beides Varianten von Wasserstoff.

Einsatzbereit in zehn Jahren

Der neue Reaktor besteht allerdings nur auf dem Papier. Einen Prototypen gibt es bislang nicht. Das soll sich jedoch in den kommenden Jahren ändern. Nächstes Jahr will Lockheed Martin einen Testreaktor bauen und bis 2019 soll es einen Prototypen geben. Einsatzbereite Modelle seien in zehn Jahren zu erwarten. Die kleinen Reaktoren könnten etwa auf Kriegsschiffen zum Einsatz kommen.

Projektleiter Tom McGuire erklärte, Lockheed suche jetzt nach Partnern in der Industrie, an Universitäten und bei Regierungsstellen, um die Entwicklung voranzutreiben. „Wir können an der Energie-Front wirklich etwas bewegen“, erklärte er.

Saubere Energie

Bei der Kernfusion wird - wie in der Sonne - Energie durch die Verschmelzung von Atomen gewonnen. Seit Jahrzehnten arbeiten Forscher daran, eine kommerziell nutzbare Form zu entwickeln, bislang ohne Erfolg. Befürworter hoffen auf eine saubere Form der Energie: Deuterium findet sich in den Ozeanen und bei der Fusion werden keine Treibhausgase wie bei fossilen Brennstoffen frei. In konventionellen Kernkraftwerken werden dagegen Atome gespalten.

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