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Kepler-Teleskop

Mehrere Erd-ähnliche Planeten entdeckt

Die zwei vielversprechendsten Kandidaten für eine erd-ähnliche Umgebung sind Kepler-62e und Kepler-62f und gehören zu einem neu entdeckten fünfplanetigen System. Ihre Radien entsprechen dem 1,61-fachen und dem 1,41-fachen Erdradius, was sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Felsplaneten mit soliden Oberflächen macht, berichtet das Max-Planck-Institut. Außerdem kreisen die beiden Planeten in der habitablen Zone, in der flüssiges Wasser vorkommen kann.

Fünf Planeten
Der zum System gehörige Stern Kepler-62 liegt in der Konstellation Leier, ist rund 1200 Lichtjahre von der Erde entfernt und ein wenig kleiner und kühler als die Sonne (Spektraltyp: K2V, geschätzte Masse: 0,7 Sonnenmassen, geschätzter Radius: 0,63 Sonnenradien). Insgesamt fand das Weltraumteleskop fünf Planeten, die Kepler-62b bis Kepler-62f genannt wurden.

Bei Kepler-62e handelt es sich laut den Wissenschaftler um einen Planeten, der etwa 60 Prozent größer als die Erde ist. Für die Umkreisung des Sterns braucht Kepler-62e 122 Tage. Nicht sicher sind sich die Wissenschaftler, ob der Planet tatsächlich einen felsigen Untergrund aufweist. Kepler-62e sei auf der Oberfläche entweder mit der Erde vergleichbar oder bestehe aus einem riesigen einzigen Ozean, so die Wissenschaftler. Als relativ sicher gilt jedoch, dass es sich nicht um einen Gasplaneten handelt. Der kleinere Planet Kepler-62f ist nur etwa 40 Prozent größer als die Erde und benötigt 267 Tage, um den Stern Kepler-62 zu umrunden.

Österreichische Forscherin beteiligt
"Tatsächlich liegen Kepler-62e und Kepler-62f in der lebensfreundlichen, habitablen Zone ihres Heimatsterns. Außerdem sind sie die kleinsten Körper, die bisher in einer derartigen Zone gefunden wurden", erklärt die österreichische Astrophysikerin Lisa Kaltenegger, die am Max-Planck-Institut die potenzielle Lebensfreundlichkeit der beiden Planeten untersuchte.

Ob ein Planet lebensfreundlich ist oder nicht, beurteilen die Wissenschaftler danach, ob auf ihm flüssiges Wasser existieren kann – die Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Ob er im astronomischen Sinn "bewohnbar" ist, hängt davon ab, ob es auf der Oberfläche des Planeten tatsächlich flüssiges Wasser gibt. Auch wenn die chemische Zusammensetzung der Planeten ähnlich der der Erde ist, könnte es auf den neu entdeckten Himmelskörpern völlig anders auss bei uns aussehen. Aufgrund des signifikant größeren Radius, den Kepler-62e und Kepler-62f im Vergleich zur Erde aufweisen, sind diese höchstwahrscheinlich Wasserwelten, deren Oberflächen von tiefen, globalen Ozeanen bedeckt sind.

Planet Kepler-69c
Neben den Planeten 62e und 62f haben die Forscher mit Kepler-69c ein weiteres Sonnensystem mit einem möglicherweise bewohnbaren Planeten entdeckt. 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt handelt es sich dabei um einen Planeten, der etwa 70 Prozent größer als die Erde ist und eine Sonne umkreist, die der unseren ähnlich ist. Da der Planet seine Sonne in 242 Tagen umrundet, könnte es dort allerdings eine Spur zu heiß sein für Leben in der Form wie wir es von der Erde kennen.

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