© Nasa, John Hopkins University Applied Physics Laboratory

Crash

Nasa-Sonde „Messenger“ planmäßig auf Merkur gestürzt

Die Sonde sei wie geplant am Donnerstag, um 21.26 Uhr MESZ, mit einer Geschwindigkeit von rund 14.000 Kilometern pro Stunde auf die Oberfläche des Planeten geprallt und habe dort einen großen Krater hinterlassen, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Bis ungefähr zehn Minuten vor dem Aufprall auf den Merkur, der Temperaturschwankungen von mehreren Hundert Grad aufweist und einen Durchmesser von fast 5000 Kilometern hat, hatten die Wissenschafter noch Kontakt zur „Messenger“ (auf Deutsch: „Bote“).

„Ende mit Knall“

Live verfolgen konnten die Forscher den Absturz der Sonde aber nicht, da er auf der erdabgewandten Seite stattfand. Als sie kurz darauf, zu der Zeit als „Messenger“ wieder hinter dem Planeten hervorgekommen wäre, kein Signal mehr empfingen, konnten sie den Aufprall bestätigen. „Ein Ende mit Knall“, kommentierte NASA-Manager John Grunsfeld. „Wir feiern “Messenger„ als eine mehr als erfolgreiche Mission.“

Mehr als 250.000 Fotos

Die Sonde war im August 2004 gestartet und hatte während ihrer Reise mehr als 250.000 Fotos gemacht und große Mengen an Daten gesammelt, die nun ausgewertet werden müssen. Weil Zustand und Tankinhalt es zuließen, war die Mission zweimal verlängert worden - ursprünglich waren von „Messenger“ nur rund 2.500 Bilder erwartet worden. Der Name der Sonde ist eine Abkürzung für „MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemistry and Ranging“.

Die rund 500 Kilogramm schwere Sonde hat für die Merkur-Forschung Pionierarbeit geleistet: Vor der Mission war nur rund die Hälfte des seit mehr als 3.000 Jahren bekannten Planeten überhaupt kartiert. Merkur ist der sonnennächste Planet im Sonnensystem.

Die Ergebnisse der Mission begeisterten die Wissenschaftswelt: Die mit einem Schild aus Spezialkeramik gegen die Hitze geschützte Sonde mit acht wissenschaftlichen Instrumenten an Bord entdeckte unter anderem unerwartet starken Vulkanismus, einen ungewöhnlichen Eisenmangel in der Oberfläche und Hinweise auf Wasser.

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