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Neue Sensoren ermöglichen Reise ins Ich

2013 war das Jahr der Sport-Sensoren. Eine Vielzahl von Firmen, vom Sportartikelhersteller bis zum Elektronik-Konzern, hat Geräte oder Smartphone-Apps auf den Markt gebracht, die Informationen über körperliche Aktivität sammeln. Die Daten werden dabei von Sensoren direkt im Mobiltelefon oder in kleinen, externen Geräten für das Handgelenk oder die Hosentasche erfasst. Die Technologie steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.

Die Fitness-Armbänder und Trainings-Apps für Lifestyle-Bereich sind nicht mehr als aufgemotzte Schrittzähler mit Internet-Anbindung. Einige ermöglichen zwar auch die Messung des Herzschlags oder nutzen GPS-Daten zur Bestimmung von Position und Meereshöhe, aber das Kernstück der Technologie sind Bewegungssensoren. Deren Genauigkeit hält sich in Grenzen, die Abweichungen zwischen den verschiedenen Geräten ist beachtlich.

Noch ungenau

Für Hobby-Sportler reichen die Daten zwar bereits aus, um sich ein Bild vom absolvierten Trainingspensum zu machen, in Zukunft sollen die Informationen aber deutlich besser werden. Forscher arbeiten an der Massenproduktion günstiger Sensoren. Solche Messinstrumente können etwa großflächig in Textilien eingearbeitet werden und erlauben so eine zuverlässige Erfassung jeder Bewegung des Körpers.

Das klappt dann - im Gegensatz zu den meisten heute verwendeten Messmethoden - auch auf dem Fahrrad. Fortschritte bei der Miniaturisierung von Analysegeräten können in Zukunft sogar die Untersuchung von Blutproben erlauben, die Profisportlern kontinuierlich Aufschluss über Laktatwerte und andere relevante Messwerte gibt. Von denselben Entwicklungen wird auch die Telemedizin profitieren. Wo Sensoren heute noch hauptsächlich Blutzuckerwerte messen und Herzschläge überwachen, könnte in Zukunft der Zustand des Körpers im Detail erfasst werden.

Hoffnung auf Massenmarkt

Die Industrie stellt sich schon auf den Sensoren-Boom ein. Die Entwicklung und Fertigung der Messtechnik von morgen gilt als Hoffnungsmarkt für die Zeit nach dem derzeitigen Boom bei mobilen Geräten. Datenschützer hingegen warnen vor der Gefahr des Missbrauchs solcher Informationen. Bis die Technologie ausgereift ist, bleibt aber immerhin noch Zeit, die Gesetze anzupassen.

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Markus Keßler

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