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Forschung

Röntgenbrille: 300-Dollar-Gerät sieht Menschen durch Wände

Ob in Superhelden-Comics oder Science-Fiction-Filmen: Die Fähigkeit durch Wände zu sehen ist ein fixer Bestandteil der Pop-Kultur. Jetzt könnte die Röntgenbrille tatsächlich wahr werden. Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) setzt Funkwellen ein, um Menschen durch Wände hindurch zu orten.

Die Forschung dafür hat bereits im Jahr 2012 begonnen. Jetzt ist das Team soweit, dass ein an der Wand montiertes Gerät Personen durch die Wand sichtbar macht. Die Darstellung durch die Software ist noch nicht perfekt, die farbigen Flecken erfordern etwas Fantasie, um sie als Person zu erkennen. Allerdings kann die Software bereits Bewegungen in Echtzeit, sowie Atmung und Puls der Person erkennen. Über Bewegungsmuster und den Körperbau können verschiedene Personen von der Software unterschieden werden.

Für Polizei und Krankenpflege

Nächstes Jahr soll ein Unternehmen gegründet werden, um die Technologie zu vermarkten. Mit einer Serienreife wird Anfang 2017 gerechnet, das Gerät soll etwa 250 bis 300 US-Dollar kosten. Bis dahin soll es kleiner und die Darstellung genauer werden. Die Konfiguration soll per Smartphone-App erfolgen.

Wenn die Darstellungsqualität besser wird, könnte das Gerät unter anderem von Polizeieinheiten eingesetzt werden. So könnte man durch die Wand sehen, wie viele Menschen im Raum sind und wie viele davon eine Waffe tragen. Das Forscherteam sieht auch die Krankenpflege als Einsatzmöglichkeit. Die Software könnte Alarm schlagen, wenn der Puls alarmierende Werte erreicht oder die Person stürzt. Die Person muss dazu kein Gerät bei sich haben und da im Zimmer keine Kamera ist, würde sie sich auch nicht beobachtet fühlen.

Diese Technologie wirft natürlich Privatsphäre-Fragen auf. Laut dem Forscherteam befasse man sich damit bereits. Demnach sei es recht einfach das Gerät für den Heimgebrauch zu konfigurieren, aber es sei sehr schwer einfach nur auf eine Wand zu zeigen und zu sehen, was dahinter vor sich geht.

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