Exoplaneten werden zwar laufend gefunden, ob die bisher entdeckten aber die vielfältigen Voraussetzungen für dauerhaftes Leben erfüllen, ist noch unklar
Exoplaneten werden zwar laufend gefunden, ob die bisher entdeckten aber die vielfältigen Voraussetzungen für dauerhaftes Leben erfüllen, ist noch unklar
© REUTERS/HANDOUT

Breakthrough Starshot

Stephen Hawking will mit Lasersegel zu Alpha Centauri

Alpha Centauri ist kosmisch gesehen unser nächster Nachbar. In einer Entfernung von 4,37 Lichtjahren ist der Stern trotzdem außerhalb unserer technischen Reichweite. Der russische Milliardär Yuri Milner will das ändern. Er investiert im Projekt "Breakthrough Starshot" 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung eines Systems, das eine kleine Sonde in vertretbarer Zeit zu Alpha Centauri bringen soll, wie der Guardian berichtet. Mit Segeln, die von starken Lasern auf der Erde angeschoben werden, soll die Reisezeit zu Alpha Centauri auf 20 Jahre reduziert werden. Die kurze Reisezeit kommt zustande, weil eine Raumsonde mit Segeln ein Fünftel der Lichtgeschwindigkeit erreichen kann - Das sind 60.000 Kilometer pro Sekunde, was 100 Mal schneller ist als das bisher schnellste Raumgefährt.

Dazu muss das Segel einer leichten Nanosonde mit einem 100-Milliarden-Watt-Laser bestrahlt werden. Das könnte etwa durch ein System aus mehreren Lasern in einer hochgelegenen, trockenen Region wie der Atacamawüste in Chile realisiert werden. Das Segel ist dabei nur so groß wie ein Kinderdrachen, die Sonde selbst darf kaum mehr wiegen als ein Blatt Papier. Nur so können die nötigen Geschwindigkeiten erreicht werden. Stephen Hawking, der das Projekt unterstützt, sagte bei der Präsentation, dass das Projekt ein wichtiger erster Schritt für die Menschheit bei der Eroberung des Alls sei. Hawking, Milner und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bilden den Vorstand des Projekts. In etwa 15 Jahren soll die nötige Technologie verfügbar sein.

Große Herausforderungen

Bevor eine Sonde in Richtung Alpha Centauri geschickt wird, sollen Tests innerhalb unseres Sonnensystems durchgeführt werden. Pluto könnte so in drei Tagen erreicht werden - die New Horizons Sonde hat für diese Reise mit konventionellem Antrieb 9,5 Jahre gebraucht. Damit das Antriebskonzept funktioniert, müssen starke Laser, leichte Elektronik, ein sehr dünnes, leichtes und belastbares Material für die Segel und bessere Abschirmung für die Sonde entwickelt werden. Die Elektronik muss zudem sehr robust sein. Die Laserbeschleunigung funktioniert nur innerhalb einer gewissen Distanz von der Erde. Das Gefährt muss seine Maximalgeschwindigkeit deshalb innerhalb von zwei Minuten erreichen - dabei wird die Sonde mit der 60.000-fachen Erdanziehungskraft belastet.

Die Kosten für eine Reise zu Alpha Centauri soll sich kostenmäßig im Bereich von wissenschaftlichen Großprojekten wie CERN bewegen. "Breakthrough Starshot" will seine Ergebnisse allen Interessenten zur Verfügung stellen. Unterstützung von Regierungen, Forschungseinrichtungen und privaten Förderern sind erwünscht. Der Laserantrieb ist laut beteiligten Forschern auch eine Möglichkeit, andere Zivilisationen aufzuspüren. Ein Laser, der stark genug ist, eine Sonde anzutreiben, sei für intelligente Beobachter theoretisch im gesamten Universum sichtbar.

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Markus Keßler

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