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Konstruktion

TU Wien testet neuartige Klappbrücke

Bewegliche Brücken gibt es schon lange. Sie werden hochgezogen, gedreht oder ins Wasser versenkt, um beispielsweise bei Bedarf dem Schiffsverkehr Platz zu machen. Doch alle diese Varianten sind aufwändig und benötigen viel Energie. Die Techniker vom TU-Institut für Tragkonstruktionen haben im Auftrag der Stadt Wien eine Klappbrücke entwickelt, die ganz ohne Hydraulik und Zugseile auskommt. Durch die ausgeklügelte Konstruktion mit genau austarierten Bauteilen ist nicht viel Kraft nötig, um die Brücke hochzuklappen. Es werden nur zwei einfache Wasserbehälter und eine kleine Pumpe benötigt, die mit Solarzellen betrieben werden kann, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule.

Die Wasserbehälter befinden sich ganz oben am Brückenpfeiler. Aus diesem Reservoir kann das Wasser in zwei Metallbehälter geleitet werden, die am Brückenpfeiler beweglich montiert sind. Sind diese voll, sinken sie nach unten und klappen gleichzeitig die Brückenfahrbahnen hoch und liegen schließlich senkrecht am Brückenpfeiler an.

Versuch am Arsenal Gelände
In einer Machbarkeitsstudie sollten die Techniker klären, ob man nach diesem Prinzip in schiffbaren Gewässern eine Brücke für Fahrräder und Fußgänger errichtet werden könnte, die gleichzeitig den Schiffsverkehr nicht behindert. Insgesamt soll die Brücke 100 Meter überspannen, der Abstand zwischen den beiden Brückenpfeilern soll 66 Meter betragen. Für eine solche Brücke würden eine einfache solarbetriebene Wasserpumpe und ein paar hundert Liter Wasser ausreichen, um die Fahrbahnen zumindest dreimal täglich zu heben und zu senken.

Um das neue Brückenkonzept auch in der Praxis zu testen, wurde am Versuchsgelände der TU Wien am Arsenal-Gelände der Klappmechanismus an einem Brückenpfeiler im Maßstab 1:5 ausprobiert. „Der Versuch verlief so, wie wir uns das gewünscht hatten“, sagte Johann Kollegger von der TU Wien. „Unser Hebe- und Senkmechanismus hat sich bewährt.“

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