Tukan bekommt Schnabel-Prothese aus dem 3D-Drucker
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die Tukandame namens Tieta wurde im März in Rio de Janeiro aus einer Ausstellung für Wildtiere gerettet. Tieta fehlt ein Stück der oberen Hälfte ihres Schnabels. Die Verletzung hat sie sich nach der Gefangennahme durch Tierschmuggler zugezogen. Ob sie durch die Tierquäler misshandelt wurde oder von einem anderen Tukan wegen mangelnder Fluchtmöglichkeiten verletzt wurde, ist unklar. Tukane können auf dem Schwarzmarkt bis zu 4400 Euro einbringen. Die Umweltschutzorganisation Instituto Vida Livre und drei brasilianische Universitäten haben jedenfalls beschlossen, sich der Tukandame anzunehmen.
Experten haben Tieta mit einem 3D-Scanner vermessen und ihr dann eine maßgeschneiderte Prothese für ihren Schnabel mit einem 3D-Drucker angefertigt. Das Schnabelstück ist aus Kunststoff, der mit Nagellack und einem speziellen Polymer überzogen wurde, das aus dem Wunderbaum gewonnen wird. Die Designarbeit an der Schnabelprothese hat die beteiligten Forscher drei Monate lang in Anspruch genommen, das Ausdrucken des vier Gramm schweren und vier Zentimeter langen Stücks hat dann lediglich zwei Stunden gedauert. Um einen leichten, widerstandsfähigen und möglichst originalgetreuen Schnabel hinzubekommen, haben die Wissenschaftler die tote Tukans als Vorlagen verwendet.
Kommentare