Dennis Curry, der Leiter des Business Innovation Center Europe von Konica Minolta
Dennis Curry, der Leiter des Business Innovation Center Europe von Konica Minolta
© Konica Minolta

Diversifizierung

Konica Minolta lockt Start-ups mit 10 Mio. Euro

Mit einer neuen Initiative will Konica Minolta in die Zukunft von Start-ups und in die Zukunft des eigenen Konzerns investieren. Am Dienstagabend kündigte das japanische Unternehmen an, 10 Millionen Euro an europäische Jungunternehmen ausschütten zu wollen. Die Summe wird dabei als Startpunkt gesehen. Das Unternehmen ist bereit, wesentlich mehr zu investieren, wenn sich eine Kooperation als besonders fruchtbar erweisen sollte.

Online-Vernetzung

Mit der Start-up-Gemeinde will sich Konica Minolta über eine neue Online-Plattform vernetzen. Auf der "Leading Edge Partner Community" will Konica den Innovationsbedarf in den verschiedenen Geschäftsbereichen des Unternehmens präsentieren und so gezielt nach Partnern suchen. Zur Vernetzung will man aber auch das Pioneers Festival verwenden. Das international renommierte Start-up-Event wird von 29. bis 30. Oktober in Wien stattfinden.

"Selbst große Unternehmen können heutzutage durch disruptive Technologien nachhaltig gestört werden", meint Johannes Bischof, der Geschäftsführer von Konica Minolta Österreich zur Motivation der Start-up-Initiative. "Digital Natives drucken nicht mehr. Wir können uns deshalb keine Entspannung leisten, wir müssen innovativ sein. Deshalb wollen wir in die Nähe von Start-ups kommen und gemeinsam Technologien weiterentwickeln."

Innovationszentren

"Wir wollen uns neu erfinden", sagt Dennis Curry. Er leitet das europäische Business Innovation Center von Konica Minolta. In den Business Innovation Centers - weltweit gibt es vier davon - sollen die regionalen Bedürfnisse von Kunden und Markt erforscht und neue Produkte entwickelt werden. "Start-ups sind voll mit jungen, intelligenten Menschen, die es schaffen, schnell in neue Märkte einzutreten."

Konica Minolta will Jungunternehmen deshalb nicht nur finanziell, sondern auch mit seinem eigenen intellektuellen Eigentum unterstützen. "Was hier geschieht, ist ein radikaler Wandel, bei dem die Art transformiert werden soll, wie wir Dinge auf den Markt bringen."

Partnerschaft mit Wikitude

Einer der Partner des Leading Edge Programms ist das Pioneers Festival. Durch die Kooperation mit der Start-up-Plattform ist bereits eine Partnerschaft zwischen Konica Minolta und dem österreichischen Augmented-Reality-Unternehmen Wikitude initiiert worden. "Gemeinsam mit Konica Minolta haben wir uns überlegt, wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen könnte", sagt Wikitude-Geschäftsführer Martin Herdina.

Mit seinem Know-How in Augmented Reality hat Wikitude etwa die Anreicherung von Druckinhalten entwickelt. Dokumente können auf diese Weise etwa automatisch übersetzt werden, sobald eine Mobilgeräte-Kamera darauf gerichtet ist. Texte werden mit dazu passenden Videos kombiniert. Gedruckte Termine können mit einem Fingertipp als Kalendereintrag angelegt werden.

Pioneers als Vermittler

Die Verbindung von renommierten Unternehmen und Start-ups sieht Pioneers-Gründer Andreas Tschas als sein Hauptmotiv: "Wir wollen eine Symbiose aus old und new economy machen. Wir nennen das 'true economy'." Pioneers hat sich seit dem Start des jährlichen Festivals im Jahr 2009 als Schnittstelle etabliert. "Unsere Aufgabe nennt sich start-up intelligence. Große Unternehmen haben immer kürzere Produktzyklen. Wir haben Zugang zu Start-ups. Wenn alles klappt, entsteht eine Win-Win-Situation."

Das Pioneers Festival sei der beste Beweis für das Vertrauen, das Jungunternehmen geschenkt wird. "Unternehmertum und Zukunftstechnologien haben das Potenzial, viele der großen Herausforderungen der Menschheit zu lösen", meint Tschas.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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