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Pitch

Finanz-Start-up Pleo gewinnt Pioneers Challenge 2016

Das dänische Finanz-Start-up Pleo gewinnt die Pioneers Challenge 2016. Sie erhalten ein Investment in der Höhe von 500.000 Euro von SpeedInvest sowie einen Besuch in der „Red Bull High Performance Center Experience“, einem High-Tech-Fitnessstudio von Red Bull. Den Sieger verkündete Schauspielerin Maggie Grace, bekannt für ihre Rollen in der Actionfilm-Reihe „Taken“ und der TV-Serien „Lost“ und „Californication“.

Die Pioneers Challenge stellt den Abschluss des Pioneers Festivals dar. Insgesamt sieben Start-ups versuchen darin, Investoren mit kurzen Pitches zu überzeugen.

Mahrer zeigt sich von Kern überzeugt

Kurz vor der Verkündung des Siegers betrat Staatssekretär Harald Mahrer die Bühne, der dem Sieger ein „persönliches Coaching“ geben wird. Zudem äußerte sich der ÖVP-Politiker auch zum Auftritt von Bundeskanzler Christian Kern am ersten Tag des Pioneers Festivals, der der Start-up-Branche seine Unterstützung zusicherte.

„Ich kenne ihn schon seit längerer Zeit. Er kennt sich sehr gut mit den Themen Innovation und Digitalisierung aus“, so Mahrer. „Er ist absolut davon überzeugt, dass ihr alle ein Paket zusammenstellen könnt, das den Start-up-Standort Österreich voranbringen wird.“

Flexible Sensoren

Den Wettbewerb eröffnete „Tacterion“ aus Deutschland. Das Unternehmen ist ein Spin-Off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und hat ein flexibles Material entwickelt, das Touch-Eingabe erkennen kann.

Die Technologie ist bereits bei einem Werkzeug-Hersteller im Einsatz. Das Tacterion-Material wird am Griff eingesetzt, um zu erkennen, ob das Werkzeug sicher gehalten wird. Das Start-up will seine Technologie für den Wearable-, VR- und Robotik-Markt anbieten.

Clevere Düse

Das zweite Start-up stammt ebenfalls aus Deutschland. FDX, kurz für Fluid Dynamix, hat mit OsciJet eine Düse entwickelt, die auf einen sogenannten fluidischen Oszillator setzt. Dieser soll die Flüssigkeit durch einen schwingenden Strahl besonders effektiv verteilen. Mögliches Einsatzgebiet: Der Geschirrspüler.

Dabei soll das Geschirr deutlich sauberer werden, obwohl weniger Wasser verbraucht wird. Deutlich mehr Geld könnte der Einsatz auf dem Automobil-Markt bringen. So arbeitet das junge Start-up bereits mit VW zusammen, um das Einspritzen von Treibstoff mit dem OsciJet effizienter zu gestalten.

Landwirtschaft in der Stadt

Ebenfalls aus Deutschland: Infarm. Das Start-up will den Anbau von Gemüse mithilfe von Indoor Vertical Farming in die Stadt verlagern. Zum Start will das Unternehmen eine 1000 Quadratmeter große Vertical Farm in Berlin eröffnen und von dort aus Supermärkte, Hotels und Privatpersonen mit frischem Gemüse beliefern.

Würde man nur 30 Prozent des Gemüsebedarfs der zehn größten Städte in Deutschland mit dieser Technologie erzeugen, würde man die Umwelt deutlich entlasten. Als erster großer Partner konnte bereits die Metro-Gruppe gewonnen werden.

Nie wieder Parkplatz suchen

Und wieder einmal aus Deutschland: ParkHere will Autofahrern zeigen, welche Parkplätze gerade frei sind. Dazu setzt man auf einen Sensor, der sich mittels „Energy Harvesting“ die erforderliche Energie aus der Umwelt beschafft.

Diese wird über Vibrationen und Druck erzeugt. Als erste Partner konnten Tesla, BMW und die Deutsche Bahn gewonnen werden. Das Unternehmen verdient sowohl mit den Sensoren sowie der Bereitstellung der Daten Geld.

Intelligente Tastatur

ThingThing sorgte bereits vergangenen September für Schlagzeilen. Die in Deutschland entwickelte Tastatur-App für iOS setzt auf ein cleveres Konzept. Die App vereint Dienste wie Dropbox, Facebook, Instapaper, Wunderlist und viele mehr und macht diese über die Tastatur verfügbar.

So können beispielsweise Fotos direkt aus dem Cloudspeicherdienst in die E-Mail eingefügt werden oder während dem Tippen ein Blick auf den Kalender geworfen werden, ohne die E-Mail-App zu verlassen. Künftig wolle man mithilfe von künstlicher Intelligenz je nach Kontext App-Vorschläge machen. Die App ist kostenlos und bereits verfügbar.

KI für Firmen-Kreditkarte

Pleo will mithilfe von künstlicher Intelligenz die Firmen-Kreditkarte neu erfinden. Die Algorithmen des dänischen Start-ups analysieren das Zahlungsverhalten des Nutzers und verhindern so beispielsweise Kreditkartenbetrug.

Zudem werden Transaktionen automatisch erkannt und intelligent in Kategorien eingeordnet. So können beispielsweise Spesen für Geschäftsessen automatisch abgelegt und mit per Smartphone aufgenommenen Belegen verknüpft werden.

Training mit VR

Last, but not least: Icaros will Virtual Reality und Training kombinieren. Der Benutzer legt sich auf das ungewöhnliche Gestell und setzt dabei eine Virtual-Reality-Brille auf. Vorerst kann man damit nur simulieren, dass der Benutzer fliegt, künftig will man auch eine „Taucher-Simulation“ bieten.

Der Nutzer spannt dabei konstant seinen Bauch an und trainiert laut den Gründern seine Muskeln - welche genau, wurde im drei Minuten kurzen Pitch nicht verraten. Der Icaros ist bereits in einigen Fitnessstudios zu finden, für private Nutzer ist er mit 7500 Euro pro Stück wohl zu kostspielig.

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