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Fintech

PR-Debakel treibt Banken-Start-up Number26 Kunden zu

Das österreichische Banken-Start-up Number26 mit Sitz in Berlin hat mit der massenhaften Kündigung von Konten zwar eine Welle der Empörung in den sozialen Medien ausgelöst - kann von dem PR-Debakel aber unter dem Strich profitieren. "Seitdem Medien das Thema aufgegriffen haben, verzeichnen wir ein erhöhtes Kundenwachstum", sagte Mitbegründer Maximilian Tayenthal in einem Interview mit der "Welt". Die Zahl der Neukunden pro Woche habe sich um mehr als die Hälfte erhöht, sagte zu der deutschen Zeitung (Freitagsausgabe).

Das Fintech-Start-up hatte in den vergangenen Wochen ohne Vorwarnung etlichen Kunden gekündigt und blieb zunächst Antworten auf öffentliche Fragen nach dem Kündigungsgrund schuldig. "Wir haben absolut schlecht kommuniziert", räumte Tayenthal ein. "Das wird so nicht noch einmal vorkommen."

Abgehoben

Die gekündigten 500 Kunden hätten ein "außergewöhnliches Nutzerverhalten" gezeigt. "Es gab Kunden, die mehr als 30 Mal im Monat mit unserer Karte am Automaten Geld gezogen haben, das hebt sich deutlich vom Durchschnitt ab", sagte Tayenthal. Number26 biete diesen Service kostenlos an, jede Abhebung koste das Unternehmen aber 1,50 bis 2 Euro. "Diese Nutzer verursachen daher allein für Abhebungen im Jahr mehrere hundert Euro Kosten."

Gemeinsam mit den Kunden wolle Number26 eine transparente "Fair-Use-Policy" entwickeln. Außerdem wolle man die Kunden dazu animieren, häufiger bargeldlos zu bezahlen. Bei Number26 ist die Kontoführung kostenlos. Das Unternehmen erzielt Erlöse derzeit vor allem durch Kartentransaktionen, Dispokredite und eine Kooperation mit dem Auslandsüberweisungsdienst Transferwise.

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