Die Selfapy-Gründerinnen Kati Bermbach (li.) und Nora Blum helfen Menschen mit einem Selbsthilfekurs aus der Depression
Die Selfapy-Gründerinnen Kati Bermbach (li.) und Nora Blum helfen Menschen mit einem Selbsthilfekurs aus der Depression
© Selfapy

Start-up

Selfapy bekämpft Depressionen mit Selbsttherapie

Depression wird oft als Volkskrankheit Nummer Eins bezeichnet. Das Start-up Selfapy versucht, daran Leidende möglichst schnell und wirksam aus ihrer persönlichen Krise zu helfen. Bewerkstelligt werden soll dies mit Hilfe eines neunwöchigen Online-Selbsthilfekurses, der telefonisch durch Psychologen begleitet wird.

Neun Module

Gegründet wurde Selfapy von den beiden 24-jährigen Psychologinnen Kati Bermbach und Nora Blum. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, haben sich die beiden während des Studiums kennengelernt. Selfapy wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen den Zugang zur Psychotherapie zu erleichtern. Die beiden Gründerinnen setzten dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse und entwickelten ein eigenes Verfahren.

Selfapy-Patienten durchlaufen nun einen in neun Module gegliederten Selbsthilfekurs. Rund 20 Minuten täglich muss man für Übungen aufwenden, die Bermbach und Blum möglichst lebensnah gestalteten. Einmal pro Woche telefonieren die Kursteilnehmer außerdem mit ausgebildeten Psychologen. Die Gespräche dauern durchschnittlich 30 bis 45 Minuten.

Community

"Es gibt bereits Angebote im Bereich der geleiteten Selbsthilfe. Was uns von diesen unterscheidet, ist, dass wir begleitende Telefongespräche anbieten und eine Community zur zusätzlichen Unterstützung im Alltag aufbauen", meint Kati Bermbach zur futurezone. In der Selfapy-Community können Patienten unter anderem Erfahrungen austauschen oder persönliche Treffen arrangieren.

Alle zwei Wochen wird der Fortschritt des Patienten anhand eines Kurzfragebogens ermittelt. "Wir stellen damit fest, ob der Nutzer intensivere Betreuung benötigt, die wir dann auch bieten", sagt Bermbach. Selfapy wird derzeit noch ausschließlich per Web-Oberfläche angeboten. Eine Mobil-App sei allerdings in Planung, meint die Mitgründerin.

Überschaubare Kosten

Für den neunwöchigen Selbsthilfekurs zahlt man 125 Euro. Alternativ kann man auch ein Gratis-Modell wählen. Dabei muss man sich bereiterklären, eigene Daten für eine wissenschaftliche Studie zur Verfügung zu stellen. In Relation seien aber auch die 125 Euro gering, meint Bermbach. Eine Psychotherapiesitzung zu 50 Minuten alleine koste normalerweise um die 130 Euro.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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