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Sicherheits-Start-ups im Bootcamp

Sicherheits-Start-ups im Bootcamp

Wie kann ich eine Geschäftsidee weiterentwickeln? Wie kann ich mein Produkt gut präsentieren? Welche Erwartungen haben Unternehmen an Sicherheitslösungen? Diesen und weiteren Fragen gingen die fünf Finalisten des von der futurezone gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres (BMI) veranstalteten Wettbewerbs „Start Secure 2015“ Anfang November bei einem von SBA Research, dem ersten österreichischen Forschungszentrum für IT-Sicherheit, veranstalteten dreitägigen Bootcamp nach.

„Heute sind mehr Geräte mit dem Internet verbunden und es wird mehr online eingekauft als jemals zuvor“, sagt Berthold Baurek-Karlic vom Risikokapitalgeber Venionaire, der den Start-ups Tipps gab, wie man trotz geringer Budgets im Marketing und beim Verkauf punkten kann. „Wir haben im Zuge des Wettbewerbs qualitativ hochwertige Lösungen gesehen, die den guten Ruf der österreichischen Branche bestätigt haben.“

„Offener Erfahrungsaustausch“

Die von den Start-ups entwickelten Sicherheitslösungen umfassen etwa Analysewerkzeuge für gezielte Angriffe auf Unternehmen und Organisationen der Firma CyberTrap Software. „Der sehr offene Erfahrungsaustausch mit den anderen Start-ups hat mir gezeigt, dass die meisten von uns durch einen sehr ähnlichen Prozess gehen“, sagte Avi Kravitz von dem Wiener Start-up.

Bei Security-Themen handle es sich oft komplizierte Technologie, das Wissen in der Öffentlichkeit darüber sei sehr gering, sagt Manfred Aigner von Yagoba. Sein Unternehmen will mit einem neuartigen Konzept die Sicherheit im Internet der Dinge verbessern. In den Workshops habe man viel für zukünftige Präsentationen gelernt, sagt Aigner.

Christian Baumgartner vom Start-up Cumulo Information Systems, das mit seiner Software Nimbusec Websites auf Schadsoftware und Manipulationen untersucht, sagt: „Die Workshops gaben uns die Möglichkeit, wichtige Fragen zum Geschäftsmodell und dem täglichen Betrieb frisch zu überdenken und neu zu beantworten.“ Man habe auch viele neue Kontakte geknüpft und spannende Ideen anderer Firmen kennengelernt, erzählt Baumgartner.

„Tolle Möglichkeiten zur Vernetzung“

Kennenlernen konnte er etwa eine von der auf biometrische Systeme spezialisierten Firma Philippeit entwickelte Software zum Scannen von Handvenenstrukturen, die eine eindeutige Authentifizierung bei elektronischen Datenzugriff erlaubt. „Die Sessions waren eine tolle Möglichkeit uns zu vernetzen“, sagt auch Christian Pereira von Resecure. Das in Köln ansässige Unternehmen will kleine und mittleren Online-Händlern kostengünstig gegen Cyberangriffe schützen.

„Ich bin begeistert, mit welcher Energie die Start-ups voneinander lernen“, meinte Max Ditzel von der Innovationsplattform WhatAVenture: „Ein schönes Beispiel für das Schaffen neuer Potenziale durch clevere Synergien.“

Pitch

Den dreitägigen Workshops folgte eine Pitch der fünf Finalisten vor Vertretern der Jury des Wettbewerbs. Der Sieger wird am 19. November beim futurezone Award präsentiert. Die Entscheidung dürfte der Jury nicht leicht gefallen sein. „Die Lösungen und der Innovationsgeist der Start-ups waren spannend und inspirierend“, sagt Andreas Tomek von SBA Research: „Wir sind stolz fünf äußerst professionelle Unternehmen gefunden zu haben und hoffen ihnen mit diesem Wettbewerb eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung und eine Bühne für ihre Ideen geboten zu haben.“

Der Wettbewerb "Start Secure 2015" ist eine entgeltliche Kooperation zwischen dem Innenministerium und der futurezone. Als Organisationspartner fungieren SBA Research, das die Sieger-Start-ups auf Wunsch auch als Inkubator bei der Investorensuche berät, sowie das Kuratorium Sicheres Österreich.

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