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Dell: "Es ist schwierig, mit Handys Geld zu verdienen"

Dell Österreich will beim Verkauf künftig noch stärker als bisher auf Vertriebspartner setzen. Derzeit erziele man "bestimmt zwischen 40 und 45 Prozent" des Umsatzes über Partner, sagte Geschäftsführer Pavol Varga im Gespräch mit der APA. "Ich wäre sehr überrascht, wenn es in einem Jahr nicht über 50 Prozent wären."

Tausend Dell-Partner

Gut 55 Prozent des Umsatzes von Dell Österreich würden derzeit im Direktvertrieb generiert - "vor zehn Jahren waren es 100 Prozent", erklärte Varga. "Die Dell-Reputation ist seit Jahren, dass wir ein Direkt-Unternehmen sind. Wir haben auch entsprechende Werbungen geschaltet. Das stimmt aber längst nicht mehr", so Varga. "Zirka 40 Prozent unseres weltweiten Umsatzes wird über Channels, also Partner, generiert", und dieser Trend soll sich noch verstärken.

Ursprünglich hätte das 50-Prozent-Umsatzziel über Channelpartner in Österreich bereits im vergangenen Jahr erreicht werden sollen - das ist so schnell nicht gelungen. In Österreich habe man über tausend registrierte Partner, also Reseller, sagte Varga. Diese Zahl soll nicht erhöht werden, aber die Partner sollen mehr Umsatz generieren.

Wachstum trotz Krise

"Wir haben letztes Jahr in einem schrumpfenden Markt ein zweistelliges Wachstum erzielt", sagte Varga - konkrete Zahlen werden mit Verweis auf Vorgaben des Mutterkonzerns in Texas nicht genannt. Auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres habe man beim Umsatz zulegen können, "in einem PC- und Server-Markt, der zwischen 11 und 14 Prozent schrumpft". Laut Varga hat Dell in Österreich derzeit einen Marktanteil von 13,3 Prozent auf dem Markt für Firmen-PCs. "Wir möchten das wesentlich erhöhen, solange es profitabel ist. Dell wird sicher keine Marktanteile kaufen."

Künftig werde sich Dell "sichtbarer und lauter konzentrieren auf Projekte in den Bereichen Datacenter, Dienstleistung und Security", sagte Varga. In Asien und Amerika sei Dell bereits der größte Server-Hersteller der Welt, "noch nicht in Europa, da sind wir Nummer zwei. Sie können sich vorstellen, was unsere Ziele sind für dieses Jahr."

Breiteres Geschäft

Gewachsen ist Dell in den vergangenen Jahren auch durch Zukäufe. "Wir haben in den letzten drei Jahren zirka 18 Mrd. Dollar (aktuell rund 15,9 Mrd. Euro) für Akquisitionen ausgegeben. Das waren meistens kleine Technologiefirmen. Das heißt, unser Produktportfolio ist viel breiter geworden." Vor zehn Jahren habe man vier oder fünf Produktlinien wie Notebooks, Desktops oder Workstations gehabt. Heute habe man es mit viel komplexeren Produkten zu tun, die neben Hardware u.a. auch Software, Dienstleistungen und "Software Defined Servers" (Server-Virtualisierung) umfassen.

Dass der Desktop-Computer ein Auslaufmodell ist, glaubt Varga nicht. "Ich glaube, es wird immer Desktops geben." In Firmen könnten solche Computer jahrelang ohne Unterbrechung laufen, "ein typisches Desktop hält viel länger als ein typisches Notebook". Auch gebe es Anwendungen, die sehr viel Rechenleistung brauchen, "viel mehr, als man derzeit oder in den nächsten paar Jahren in ein Notebook packen kann".

Eine Zeit lang hat Dell auch Handys produziert. Aber das habe man aufgegeben. "Es ist schwierig, damit Geld zu verdienen", wenn man von Apple oder Samsung absehe. Profitieren will Dell vom Handy-Boom trotzdem: "Pro tausend neue Handys auf dem Markt braucht man einen Server im Datacenter. Man meint manchmal, 'ich habe einen Supercomputer in der Tasche'. Aber das Ding in der Tasche ist angebunden an einen Supercomputer im Datacenter."

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