Digital Life

Obamas schließen Deal mit Netflix ab

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle haben mit dem Videostreamingdienst Netflix eine umfangreiche Kooperation abgeschlossen. Sie umfasst die Produktion von Filmen, Serien und Dokumentationen, teilte Netflix am Montag in Hollywood mit. Über das finanzielle Volumen der Zusammenarbeit wurde nichts bekannt.

Über das Vorhaben war bereits seit längerem spekuliert worden. Die "New York Times" hatte im März zuerst darüber berichtet. Darin hatte es geheißen, maßgebliche Themen der Produktionen könnten die Felder sein, die Obama auch als Präsident am Herzen gelegen hätten. Dazu gehörten etwa die Gesundheitspolitik, das Thema Einwanderung oder das Wahlrecht. Berichten zufolge war auch Apple an einer Zusammenarbeit mit den Obamas interessiert.

Aufruf zum Boykott

Die Zeitung hatte Obama so zitiert, dass die weltweite Plattform nicht für eine Auseinandersetzung mit seinem Nachfolger Donald Trump oder für Tagespolitik genutzt werden solle. Dennoch protestierten zahlreiche Twitter-Nutzer und riefen zum Boykott der Streaming-Plattform auf. Netflix sah sich bereits im März ähnlicher Kritik ausgesetzt, als Susan Rice, ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen unter Obama, in den Aufsichtsrat von Netflix bestellt wurde.

Die Obamas gründeten für die Kooperation eine Produktionsfirma mit dem Namen Higher Ground. Das lässt sich mit "Eine höhere Ebene" übersetzen. Es kann auch auf die Präsidentschaft Trumps gemünzt gelesen werden.

Zurückhaltend

Barack Obama erklärte in einer Stellungnahme, er hoffe sehr darauf, mit Michelle die vielen talentierten, kreativen und inspirierenden Stimmen fördern zu können, die ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen Menschen unterstützten. "Wir wollen ihnen helfen, ihre Geschichten mit der ganzen Welt zu teilen." Michelle Obama erklärte: "Barack und ich haben immer an die Macht des Geschichtenerzählens geglaubt - um uns zu inspirieren und unser Denken über die Welt zu verändern."

Die Obamas haben sich nach ihrem Abschied aus dem Weißen Haus öffentlich sehr zurückgehalten. Sie leben zwar weiterhin in der Hauptstadt Washington, sind dort aber kaum zu sehen. Barack Obamas Präsidentschaft wurde von Bildern und sozialen Medien stark geprägt, er wusste beides auch seinerseits sehr zu nutzen.

Netflix ist mit etwa 125 Millionen Abonnenten (1. Quartal 2018) der größte Videostreamingdienst der Welt. Er bietet unter anderem erfolgreiche Serien wie "House of Cards", "Orange is the new black", "Narcos", "Stranger Things" oder "The Crown" an.

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