Digital Life

Politiker schürfte Kryptowährungen auf Staatskosten

Ein tschechischer Parlamentsabgeordneter der Piratenpartei hat in seiner Dienstwohnung auf Staatskosten nach der Kryptowährung ZCash geschürft, also digitales Geld auf seinem Rechner hergestellt. Das fiel nur deshalb auf, weil der Stromverbrauch in der Wohnung im historischen Prager Stadtzentrum ungewöhnlich hoch war, wie das Nachrichtenportal aktualne.cz am Donnerstag berichtete.

Beim „Schürfen“ oder „Mining“ berechnen Computer komplexe mathematische Algorithmen und verdienen damit Münzen. Das ist sehr energieintensiv. Mit der Abwärme seines mit drei Grafikkarten aufgerüsteten PCs habe er im Winter auch geheizt, um nicht zu frieren, rechtfertigte der Abgeordnete Tomas Vymazal sein Vorgehen. Das errechnete Geld will der 28-Jährige nun für einen guten Zweck spenden und zudem die erhöhte Stromrechnung selbst begleichen.

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus vom Oktober war die tschechische Piratenpartei überraschend auf 10,8 Prozent der Stimmen gekommen und damit drittstärkste Kraft geworden. Umfragen zufolge konnte die Partei, die sich für direkte Demokratie und E-Government einsetzt, vor allem bei jungen Wählern punkten.

Krypto-Heizkörper

Den hohen Energieverbrauch und die dadurch entstehende Wärme sinnvoll zu nutzen, versucht ein Start-up. Das junge französische Unternehmen Qarnot will mit dem QC1 den ersten Krypto-Heizkörper auf den Markt bringen. Durch das Mining nach der Kryptowährung entsteht Abwärme, die gleichmäßig im Raum verteilt werden soll. Im Juni sollen erste Geräte ausgeliefert werden.

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