Digital Life

Uber-Fahrer filmte hunderte Passagiere ohne deren Zustimmung

Ein 32-jähriger Fahrer für Uber und Lyft hat in den USA hunderte seiner Fahrgäste gefilmt, ohne dass diese gewusst haben, dass sie auf einem Live-Stream bei Twitch auftauchten. Fahrer Jason Garcac übertrug unter dem Pseudonym JustSmurf auf seinem Twitch-Kanal Bilder aus dem Innenraum seines Autos sowie ein Bild der Straße vor dem Fahrzeug. Wie Gizmodo berichtet, wurde vielen Passagieren erst nach einem Bericht der Zeitung St. Louis Post-Dispatch (Webseite aus Europa nicht zugänglich) klar, dass sie zu Protagonisten eines Live-Streams geworden waren. Viele davon sind darüber sehr verärgert.

"Das macht mich krank"

"Ich fühle mich missbraucht. Das ist mir peinlich", gibt etwa ein Fahrgast zu Protokoll, der von der Zeitung ausfindig gemacht worden war. "Wir haben um zwei in der Nacht ein Uber genommen, um sicher zu sein und jetzt finde ich heraus, dass alles, was ich gesagt habe verbreitet wurde und Leute mir zusahen. Das macht mich krank." Wie Gizmodo beschreibt, tauchten auf dem Live-Stream zahlreiche pikante Details aus dem Leben der Fahrgäste auf. Teilweise nannten sie ihren vollen Namen, man sah, wo sie wohnen. Live beobachten konnte man auf dem Stream auch, wie sich Passagiere küssen, sich übergeben sowie über Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen schimpfen.

Legaler Graubereich

Für Jason Gargac soll sich das Ganze gelohnt haben. Er verdiente laut eigenen Angaben rund 3500 Dollar durch Twitch-Spenden zusätzlich zu seinen Uber- und Lyft-Einnahmen. Da ein kleiner Hinweis an einer Fensterscheibe angebracht worden war, der auf die Videoaufnahmen hinwies, gilt das Filmen der Fahrgäste im US-Bundesstaat Missouri als legal. Gargac soll allerdings einigen Fahrgästen auf Anfrage mitgeteilt haben, dass sie die Videokamera lediglich aus Sicherheitsgründen auf sie gerichtet war. Lyft und Uber untersuchen den Vorfall. Laut Slashdot hat Uber mitgeteilt, Gargac vorerst als Uber-Fahrer zu suspendieren.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!