Start-ups

Grazer Start-up will App-Trends vorhersagen

App-Entwickler haben es nicht einfach. Mehr als 100.000 Apps werden jeden Monat veröffentlicht. Wer nicht in der Masse untergehen will, muss sich etwas einfallen lassen. "Man muss sich aktiv für das Marketing und die Auffindbarkeit in den Stores einsetzen", sagt Thomas Kriebernegg, Mitgründer und Geschäftsführer des 2015 gegründeten Grazer Start-ups appers. Sein Unternehmen bietet mit dem App-Radar ein Tool an, das Entwicklern dabei hilft, dass ihre Anwendungen auch wahrgenommen werden.

Ähnlich wie bei der Suchmaschinenoptimierung für Webseiten achtet der App Radar darauf, ob relevante Schlüsselbegriffe in der Beschreibung der Anwendung vorkommen, und analysiert die Performance in den App Stores von Apple (iOS) und Google (Android). Er schlägt Schlüsselwörter vor, mit denen die Auffindbarkeit von Apps erhöht werden kann und benachrichtigt Entwickler, wenn sich die Position ihrer Anwendungen schlagartig verschlechtert. "Entwickler merken auf diese Art sofort, ob sie beim jüngsten Update etwas verbockt haben", erzählt Kriebernegg, der ebenso wie Christian Janesch, der zweite Gründer des Start-ups , selbst in der App-Entwicklung tätig war: "Wir automatisieren den Optimierungsprozess für App Stores."

40 Euro monatlich pro App

Rund 2000 App-Entwickler und Firmen nutzen das Tool des Grazer Start-ups, das derzeit acht Leute, fünf davon in der Entwicklung, beschäftigt. Die meisten davon kommen aus den USA, gefolgt von Deutschland und Österreich. Die hohe Zahl der Nutzer hat auch damit zu tun, dass appers bis vor kurzem sein Tool auch in einer Gratisversion angeboten hat. Seit rund zwei Wochen müssen nach einem zwei-wöchigen Test Lizenzen gekauft werden. Die Preise beginnen bei 40 Euro im Monat pro App.

Das Verhältnis zwischen Android und iOS sei unter den Kunden ausgeglichen. In den USA würden iOS-Apps überwiegen, im europäischen Raum sei Googles Playstore die beliebtere Plattform unter Entwicklern, erzählt Kriebernegg.

Unterschiede zwischen Apple und Google

Was sind die augenscheinlichsten Unterschiede zwischen Android und iOS? " Google ist die entwicklerfreundlichere Plattform", sagt Kriebernegg. Apps würden im Play Store schneller veröffentlicht. Aber auch der Freigabeprozess im Apple App Store dauere heute nur mehr ein bis drei Tage, früher habe man bis zu 14 Tage warten müssen, bis Apps auch tatsächlich im App Store aufschienen. "Das Nivieau der Apps und die Umsätze sind bei Apple definitiv höher", meint der Experte: "Apple-Nutzer sind bei Apps auch spendabler."

Das Grazer Start-up hat mit den Business Angels Herbert Gartner von eQventure und Michael Altrichter bereits zwei namhafte Investoren an Bord. Eine kleine Finanzierungsrunde werde demnächst folgen, erzählt Kriebernegg, dessen Start-up auch Förderungen von deraustria wirtschaftsservice (aws)und der FFG erhält.

Big Data im App Store

In einem nächsten Schritt soll der App-Radar zu einem Tool ausgebaut werden, mit dem sich Keywords und Beschreibungen mehrerer Apps zentral verwalten lassen. Ende des Jahres soll es soweit sein. Auch an einer Trend-Prognose für Apps bastelt das Grazer Team. "Wir analysieren Trends in den App Stores, um Trending-Apps künftig mittels Mustererkennung vorhersagen zu können", erzählt Kriebernegg: Big Data im App Store sei ein großes Thema, dem man sich stufenweise nähere. Mitte nächsten Jahres sollen die ersten Prognose-Funktionen verfügbar sein.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Medienkooperation mit aws. Die redaktionelle Hoheit obliegt allein der futurezone-Redaktion.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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