© rts

Sozial

Akkusparende Alternativen zur Facebook-App

Facebook bietet bereits seit Jahren seine offizielle App an, die dafür bekannt ist, bei Smartphones für Akku- und teilweise Leistungsprobleme zu sorgen. Ob für Android oder iOS, Facebook scheint die App nur schwer optimiert zu bekommen. Regelmäßige Untersuchungen zeigen auf, dass die App häufig die Ursache von Akkuproblemen ist.

Künstliche Beschränkung

Würde es um den Kurznachrichtendienst Twitter gehen, würde man eine andere App empfehlen. Bei Facebook ist das nur bedingt möglich, denn er Nutzer selbst kann entscheiden, welche Informationen in Drittanbieter-Apps angezeigt werden. Somit kann es passieren, dass Statusmeldungen eines Freundes gar nicht mehr sichtbar sind, wenn der diese Informationen nicht für Drittanbieter freigibt.

Dadurch werden Entwickler gezwungen Facebooks mobile Seite zu verwenden, um auch weiterhin alle Statusmeldungen anzeigen zu können. Zu der mobilen Seite fügten Entwickler weitere Funktionen hinzu, wie etwa das Hamburger-Menü, um schneller zu bestimmten Einstellungen zu kommen oder Privatsphäre-Einstellungen, die mit der Standard-App nicht möglich sind.

Wer sich um seine Daten Gedanken macht und gleichzeitig noch etwas Akku sparen möchte, der hat Alternativen - mehr auf Android als auf iOS.

Aluhut-App

Die App für Datenschutzfans heißt Tinfoil für Facebook. Der berühmte Aluminium-Hut, der seit der Geschichte ‘The Tissue Culture King’ von Julian Huxley für Veschwörungstheorien und Paranoidität steht, gibt der App seinen Namen. Während die offizielle Facebook-App durchgehend Bewegungsprofile des Nutzers erstellt, wird das mit Tinfoil verhindert. In den Optionen kann eingestellt werden, ob Einchecken erlaubt werden soll, sodass die App den ungefähren Standort des Gerätes weitergibt. Es kann auch ein Proxy hinzugefügt werden, um Facebook eine falsche IP-Adresse zu geben.

Weiters kann eingestellt werden, welche Version der Facebook-Webseite angezeigt werden soll: Mobil, Desktop oder Minimal (ohne Fotos und minimalere Darstellung). Zudem kann separat das Laden von Bildern verhindert werden, um Zeit und Datenvolumen zu sparen.

Eine Besonderheit von Tinfoil für Facebook ist die Leiste, die durch einen Rechtswisch hervorgebracht wird. Durch diese kann man direkt zu Einstellungen, Benachrichtigungen oder Nachrichten kommen ohne sich durch die mobile Webseite bewegen zu müssen.

Material Design

Wer es ein bisschen hübscher mag, der kann ein Auge auf Metal für Facebook für Android werfen. Die App basiert auf Tinfoil für Facebook und besitzt daher die gleichen Zugriffsoptionen wie beispielsweise die Proxy-Einstellungen. Metal kommt im neuen Material Design und besitzt ebenfalls ein Hamburger-Menü, hier aber traditionell auf der linken Seite. Von dort aus kommt der Nutzer auf alle wichtigen Sektionen der Facebook-Seite wie Freundschaftsanfragen, Nachrichten, Gruppen, und Seiten.

Was die App auszeichnet, ist die sogenannte Metal Bar. Eine Leiste, die als fixe Benachrichtigung in der Statusleiste auf den Nutzer wartet. Dort kann man direkt auf sein Profil gehen oder einen Beitrag verfassen ohne sich zuerst in die App bewegen zu müssen.

Als Bonus können Nutzer zusätzlich zu ihrem Facebook-Account auch den Twitter-Account hinzufügen und genau so nutzen. Beim Kurznachrichtendienst gibt es jedoch keinen Grund nicht auf Dritthersteller-Apps zurück zu greifen, da diese weniger in ihrer Funktionsweise limitiert werden.

Benachrichtigungen per IFTTT

Bei all diesen Apps gibt es ein großes Problem: Die Benachrichtigungen bleiben meistens aus, da diese von der Haupt-App selbst ausgehen und es keine Drittanbieter-API gibt, die zuverlässig genutzt werden kann.

Wenn man nicht Metal für Facebook nutzt oder einfach nur die Benachrichtigung bekommen möchte, ist man auf weitere Apps angewiesen, wie beispielsweise IFTTT. Für iOS muss diese Methode auch weiterhin genutzt werden, will man nicht auf die offizielle App zurückgreifen.

Um die Benachrichtigung zu aktivieren, muss zuerst die IFTTT-App (Android bzw. iOS) auf dem Gerät der Wahl installiert werden. Nach der Registrierung muss das entsprechende Rezept aktiviert werden. Vorher muss der Facebook eigene RSS-Feed in das Rezept kopiert werden. Zu finden ist dieser auf der Benachrichtigungs-Übersicht. Dort auf RSS klicken und diese URL ins Rezept einfügen.

Chrome als Benachrichtigungsersatz

Facebook stellte jetzt die Funktion vor, dass der Nutzer vom Chrome-Browser, sowohl von der mobilen Android als auch der Desktop-Variante, Benachrichtigungen erhalten kann. Google stellte die neuen Benachrichtigungsoptionen für Entwickler im April diesen Jahres vor. Diese gelten aber nicht für Chats, sondern nur für die reinen Benachrichtigungen á la “Freund XY hat auf deinen Kommentar geantwortet”.

Dafür muss der Chrome-Browser auf dem Android-Gerät installiert sein und er muss im Hintergrund laufen. Also nichts für Freunde von Hintergrundprozess limitierenden Apps wie Greenify und Co.

iOS - Dein Freund der Safari-Browser

Auf iOS gibt es leider weniger Möglichkeiten. Die einzige Option für den Nutzer ist es, die mobile Seite per Safari auf den Homescreen hinzuzufügen und sich Benachrichtigungen, wie oben beschrieben, per IFTTT zuschicken zu lassen.

Eine offizielle Alternative für iOS wäre die exklusive Paper-App. Diese kann Benachrichtigungen und soll Akku schonender sein. Das Problem ist aber, dass der Download bisher nur über den US-App Store möglich ist, sprich ein US-iTunes-Account dafür benötigt wird. Datenschutz-Optionen bietet diese Variante logischerweise keine an.

Zukunftsaussichten

Natürlich arbeitet Facebook stets daran seine Apps zu verbessern. Auf Android benutzt Facebook sogar ein Beta-Programm in dem laufend Neuerungen vor offiziellem Erscheinen getestet werden. Aber ob Facebook jemals seine App so optimiert, dass Nutzer nicht mehr mit Akkuproblemen zu kämpfen haben, ist eine andere Frage. Eventuell wird es irgendwann eine neue, überarbeitete Version der App geben, wie es bei der iOS-exklusiven Paper-App der Fall ist, aber angekündigt wurde darüber nichts.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Roberto Giunta

GiuntaRob mehr lesen
Roberto Giunta

Kommentare