Lineapp: Headset und Smartphone statt Funkgerät
Lineapp: Headset und Smartphone statt Funkgerät
© David Kotrba

Neuvorstellung

Lineapp: Eine App als Intercom-System

Das Intercom-System Lineapp verbindet bis zu 12 Personen. Die Teilnehmer können mit allen, mehreren oder einzelnen Gesprächspartnern sprechen. Aufbau und Betrieb der Kommunikationslösung sind einfach. Mit diesen Eigenschaften will das österreichische Start-up Lineapp Eventveranstalter und andere Personen ansprechen.

Einfaches Setup

Um Lineapp zu benutzen, benötigt man ein Mobilgerät, eine App und ein WLAN-Netzwerk. In der App legt man sich durch Eingabe eines Namens und eines Profilfotos schnell eine Interkom-Identität zu. Alle anderen Lineapp-Benutzer im selben Netzwerk werden in einer Liste angezeigt und können mit einer Fingerberührung zum eigenen Kommunikationskreis hinzugefügt werden.

Jeder der Gesprächspartner wird als eigenes Symbol samt Namen, Profilbild und einem eigenen Lautstärkeregler in einem Raster angezeigt. Um mit ihnen zu sprechen, kann man per Fingerberührung ein Funkgerät simulieren ("push to talk") oder eine permanente Sprechverbindung aufbauen. Die Sprachübermittlung findet in Echtzeit statt, es soll maximal zu Verzögerungen im Millisekundenbereich kommen.

Leistbare Eventkommunikation

"Intercom-Systeme sind normalerweise hardwarebasiert, teuer und mit einigem Logistikaufwand verbunden", meint Lineapp-CEO Lukas Steiner. "Lineapp soll dagegen ohne zusätzliche Hardware auskommen, simpel und leistbar sein." Für den Betrieb sollen Eventveranstalter maximal mittels Routern oder einem mobilen Hotspot ein eigenes WLAN errichten müssen, sobald sie nicht auf ein vorhandenes WLAN zurückgreifen können.

Gerade bei der Ausrichtung kleinerer und mittelgroßer Events soll man sich durch Lineapp viel Geld ersparen können. 2015 kommt das System bei der FIS Freestyle Ski- und Snowboard-WM am Kreischberg zum Einsatz. Der Veranstalter rechnet damit, durch Lineapp nur ein Drittel der üblichen Kosten für ein Intercom-System aufwenden zu müssen. Neben Eventveranstaltern soll Lineapp aber auch Privatpersonen zugutekommen. Sie sollen künftig in Skype-Manier auch über das Internet mit anderen App-Benutzern plaudern können.

Basis- und Business-Variante

Zu Beginn ist Lineapp nur als iOS-App erhältlich. Apps für Android und Windows Phone sollen bald folgen. Die App steht als Gratis-Download zur Verfügung und bietet in seiner Basis-Variante vier mögliche Gesprächspartner. Bis zu sechs Gesprächspartner kann man via In-App-Kauf hinzufügen. Darüber hinaus ist die Business-Variante notwendig. Bei dieser werden pro verbundenem Mobilgerät 25 Euro Lizenzgebühr pro Tag verlangt.

Im Falle der FIS-WM in Kreischberg ist der Großteil der Kosten für das Lineapp-System auf die Lizenzgebühren zurückzuführen. Zusätzliche Kosten müssen nur für Router aufgewendet werden. Das Organisationsteam erhält durch Lineapp verschlüsselte Kommunikationskanäle. Die Verbindung der Mobilgeräte erfolgt direkt, ohne Zwischenspeicherung auf Servern.

Ausbauplan

In den kommenden Monaten will Lineapp ein eigenes Gerät auf den Markt bringen, mit dem Lineapp und konventionelle Kommunikationskanäle, etwa Betriebsfunk, vereint werden sollen. Dadurch will man unter anderem eine direkte Möglichkeit, bei Veranstaltungen mit Behörden zu kommunizieren, schaffen. Auf der Lineapp-Homepage sollen künftig außerdem Geräte wie Headsets, die sich besonders für die Lineapp-Verwendung eignen sollen, empfohlen werden.

Neben der Kommunikation innerhalb eines Netzwerks will das österreichische Start-up in Zukunft auch eine "long distance"-Variante seines Dienstes anbieten. Dabei soll man sich mit anderen Lineapp-Benutzern via Internet verbinden. Die Identifikation der Teilnehmer erfolgt dann wie bei WhatsApp über Telefonnummern. "Unser Ziel ist es, Leute schnellstmöglich zu verbinden", meint Lukas Steiner. Vorerst wird mit Lineapp aber vor allem der B2B-Bereich anvisiert.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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