Vier neue Apps sollen Flüchtlingen helfen
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Vier neue Apps für das Handy sollen Flüchtlingen und Helfern das Leben erleichtern. Programmiert wurde die Software in nur einem Wochenende von 25 Freiwilligen, Programmierern und Designern. "Es ist toll, was Menschen, die sich gar nicht kennen, in kurzer Zeit schaffen können", sagte Mit-Initiatorin Helene Pattermann im Gespräch mit der APA.
Smartphone-Verbreitung
Das Besondere an der aktuellen Flüchtlingswelle nach Europa ist laut Pattermann, dass so gut wie jeder ein Smartphone hat. "Das birgt ganz neue Möglichkeiten, um vieles zu erleichtern und Menschen zu vernetzen", erklärte sie. Die Freiwilligen beim "Refugee Hack Vienna" hätten dieses Potenzial erkannt und wollen ihr technisches Wissen nun einsetzen, um gezielter auf die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Helfern zu reagieren. Besonders die Vernetzung mit privaten Helfern sei Ziel des Zusammentreffens gewesen. "Es geht auch darum, ein gutes Refugee-Welcome-Klima zu schaffen, damit die Menschen auch sehen, dass viele helfen", sagte Pattermann.
Koordination von Freiwilligen
In vier Teams tüftelten die Freiwilligen in zwei Wiener Gemeinschaftsbüros, Stockwerk Coworking und sektor5, an der Software. Sieger des freundschaftlichen Wettbewerbs wurde die App "Where 2 Help", die die Koordinierung von Freiwilligen erleichtert. Das Problem sei immer, dass es entweder zu wenige oder zu viele Helfer vor Ort gebe. "Da gibt es viel Unzufriedenheit bei allen", sagte Pattermann. Helfer könnten mit der App nun in Echtzeit sehen, wo sie gebraucht werden.
Informationsstand
Die App "Refugees Connect" von Philipp Breuss hingegen funktioniert laut Pattermann "wie ein Walkie Talkie" und ermöglicht die Vernetzung zwischen Flüchtlingen und Helfern. Damit ließen sich Fragen beantworten wie "Wo bekomme ich eine warme Jacke?", "Wer möchte einen Kaffee trinken gehen?" oder "Wie ist die Lage an der Grenze?". Die App "Open Knowledge" soll mehr Fakten in die Flüchtlingsdebatte bringen und konkrete Zahlen zum Flüchtlingsbewegungen oder Waffenlieferungen nach Syrien an die Öffentlichkeit bringen. Mit der Plattform "Bridges" von GL Brain sei Weg entstanden, die unter anderem das Chatten in verschiedenen Sprachen ermöglicht.
Davon erfahren
"Die Frage ist jetzt, wie die Flüchtlinge die Apps annehmen", sagte Pattermann. Die Programme sollen bald einsatzbereit sein - und müssten nun verbreitet und kommuniziert werden. Die Initiatoren des Refugee Hack Vienna veranstalteten zuvor bereits den Foodwaste Hackathon.
Auch in anderen Städten sind Hackathons für Flüchtlinge geplant. In Berlin treffen sich am 24. und 25. Oktober mehr als 100 Freiwillige, um gemeinsam Hilfs-Software zu schaffen. Vorbereitungstreffen dazu gibt es in Hamburg und Mannheim.
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