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Prognose

2020: Geräteboom und Datenexplosion

"Wir werden in den kommenden Jahren die größten Veränderungen erleben, die es im Web je gegeben hat", sagt Padmasree Warrior, die Technologiechefin des US-Systemausstatters Cisco, die vor vier Jahren auf Barack  Obamas Wunschliste für den Chief Technology Officer in der US-Regierung stand. „In den kommenden fünf Jahren wird sich das Internet-Volumen verdoppeln und die Anzahl der Geräte wird sich vervielfachen", so Warrior. Im Nachsatz: „So wie das Internet wächst, werden auch die Attacken auf das Web zulegen."

„Eine der schlausten Tech-Personen der Welt“, lobt ihr Vorgesetzter CEO John Chambers die gebürtige Inderin. Die Rede ist hier von Padmasree Warriors...

Im Schnitt 6,5 vernetzte Geräte pro Person
Vor neun Jahren noch, das GSM-Zeitalter war schon elf Jahre alt, hatte jeder zehnte Mensch auf der Erde ein vernetztes Gerät. Im vergangenen Jahr hatte im Schnitt jeder Erdenbürger 1,8 Geräte und 2020 werden es – bei prognostizierten 7,6 Milliarden Menschen – 6,5 Geräte sein. „Es wird eine Explosion bei den mit dem Web verbundenen Geräten geben", sagte Warrior beim diesjährigen Cisco Partner Summit in San Diego.

Das Web für Alles
In ihrer Prognose sind auch die Geräte enthalten, die als „Internet der Dinge" bezeichnet werden. „Wir werden in Zukunft nicht vom ,Internet of things`, sondern vom ‚Internet of everything` reden", so Warrior. Das Internet für Alles sozusagen. Zum einen gebe es die Kommunikation zwischen den Menschen, die immer funktionieren muss; „Immer dann und überall dort, wo sie es wollen bzw. wo sie es brauchen".  Eine Umfrage unter amerikanischen College-Studenten habe ergeben, dass für ein Drittel der Studenten Internet so wichtig geworden ist, wie die Luft zu atmen, ein Drittel der Befragten sagten zudem, dass das Web für sie wichtiger sei, als ein eigenes Auto.

Machine-2-Machine-Kommunikation wächst enorm
Zum anderen werde die Machine-2-Machine-Kommunikation, bei der Geräte ohne Zutun des Menschen miteinander kommunizieren, enorm wachsen. Da dabei das Netz für den ständigen Datenfluss zwischen den Geräten verantwortlich ist, müsse dieses stabil bleiben, denn mit der „Explosion der Geräte" werde der Internet-Verkehr kräftig steigen.

Die Killer-App werde Video sein, sagt Warrior. Weil Konsumenten immer mehr auf Video setzen und etwa noch stärker Streaming-Angebote nutzen werden. Und weil die Kommunikation innerhalb und auch zwischen Unternehmen via Video geführt wird. Warrior: „Zwei Drittel des Datenaufkommens werden im Jahr 2015 Video sein." Das setzt stabile Netze voraus, denn der Datenverkehr wird sich um den Faktor 36 vervielfachen.

Padmasree Warrior wurde in der indischen Stadt Vijayawada geboren und schloss ihr Studium am Indian Institute of Technology in Delhi ab. In den 80er-Jahren kam Warrior in die USA, wo sie von 1984 bis 2007 bei Motorola beschäftigt war, zuletzt als CTO (Chief Technology Officer). In dieser Funktion war sie für 26.000 Mitarbeiter zuständig. Überzeugend
2007 wechselte sie zum führenden IT-Ausstatter Cisco, bei dem sie ebenfalls die Funktion des CTOs und auch die Rolle des "Technologie-Evangelisten" übernahm.Vom Magazin Fortune wurde sie auf die Liste der mächtigsten Frauen gesetzt. Warrior ist mit Mohandas Warrior verheiratet, Chef der US-Firma Alfalight. Gemeinsam haben sie einen Sohn, Karna (20).

 

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