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Investition

AirBnB: 112 Millionen Dollar für Expansion

Nach der am vergangenen Freitag abgeschlossenen zweiten Finanzierungsrunde stehen dem Schlafplatz-Marktplatz “Airbed & Breakfast” (kurz AirBnB, die futurezone berichtete

,
und
) frische 112 Millionen US-Dollar (77,3 Mio. Euro) Kapital zur Verfügung. Über die Plattform werden freie Privatunterkünfte an Individualtouristen in 16.737 Städten und 186 Ländern vermittelt. “Jetzt setzt die Internationalisierung voll ein”, sagt Gunnar Froh, Country-Manager Deutschland im Gespräch mit der futurezone.

In den kommenden acht bis zwölf Wochen wolle man bis zu 20 Landesgesellschaften eröffnen, lokal Werbung schalten und neue Mitarbeiter, vorrangig in Deutschland, anstellen. Der deutschsprachige Raum gilt AirBnB, bei dem mittlerweile zwei Millionen Buchungen getätigt wurden, als wichtigster Markt. “Die Deutschen sind Reiseweltmeister”, so Froh. In Europa würden Konsumenten  für Reisen drei Mal mehr als im Heimatmarkt USA pro Jahr ausgeben, Deutschland liegt EU-weit an der Spitze.

Wiener Büro
Noch werden mehr Übernachtungen in Deutschland gebucht als Deutsche bei anderen AirBnB-Angeboten buchen, aber das soll sich bald ändern. Auch in Österreich gibt es bereits ein Wiener Büro mit einem City-Manager, der sich um Nutzer (sowohl Vermieter als auch Mieter) in der Stadt kümmert. Derzeit erwägt Froh, in Österreich eine eigene Landesgesellschaft von AirBnB einzurichten, von dieser aus könnte man dann den Osten Europas betreuen.

Insgesamt plane man, etwa eine eine Million Euro in Österreich zu investieren. Bis dahin werden österreichische Nutzer über eine Servicenummer von Hamburger Mitarbeitern mitbetreut. Auch wird demnächst der für die Märkte Deutschland und Österreich wichtige Bankeinzug (zusätzlich zu Kreditkartenzahlung und PayPal) ermöglicht - eine iPad-Version hätte derzeit Nachrang.

“Bereits profitabel”
AirBnB arbeitet bereits profitabel”, so Froh zur futurezone. Pro Monat würde man etwa 200.000 Buchungen abwickeln. Im Schnitt werden 400 Dollar pro Buchung ausgegeben, durchschnittlich zehn Prozent davon kassiert AirBnB als Provision. Laut Froh werden alle derzeit verfügbaren Mittel in die Expansion investiert, Gewinne an die Investoren würden momentan nicht ausgeschüttet werden.

Zu den neuen Geldgebern gehören neben vielen kleinen VCs die im Silicon Valley bekannten Andreessen Horowitz (u.a. Facebook, Foursquare, Groupon, Skype, Twitter, Zynga) DST Global (Facebook, Groupon, Zynga) und General Catalyst (Boxee, Hunch, GroupMe, Kayak). Auch Schauspieler Ashton Kutcher hat wieder bei AirBnB investiert. Die derzeitige Bewertung von AirBnB liegt laut Froh bei “mehr als einer Milliarde US-Dollar”, die neuen Investoren hätten weniger als zehn Prozent Firmenanteile bekommen.

Um den Mitarbeiterstand zügig ausbauen zu können, offeriert ihnen AirBnB ein besonderes Zuckerl: Mitarbeiter dürfen kostenlos bei AirBnB-Unterkünften übernachten, die noch keine Bewertung durch Nutzer erhalten haben.

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Jakob Steinschaden

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