Amazon wächst: 541.000 Mitarbeiter, 34 Prozent mehr Umsatz
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Trotz einer milliardenschweren Investitions-Offensive hat Amazon seinen Gewinn im dritten Quartal leicht gesteigert. Verglichen mit dem Vorjahreswert legte der Überschuss um 1,6 Prozent auf 256 Millionen Dollar (220 Millionen Euro) zu, wie der Internet-Handelsriese am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Angetrieben von boomenden Online-Verkäufen und dem Cloud-Geschäft wuchsen die Erlöse um 34 Prozent auf 43,7 Milliarden Dollar.
Vor allem die jährliche Rabattschlacht „Prime Day“ im Juli ließ bei Amazon die Kassen klingeln - beim Umsatz war diesmal eine neue Rekordmarke aufgestellt worden. Eine Ertragsperle bleibt außerdem die Cloud-Plattform AWS, hier stiegen die Einnahmen um 42 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Im lukrativen Geschäft mit IT-Diensten und Rechenleistung aus dem Netz feiert Amazon schon länger Erfolge.
Rote Zahlen befürchtet
Erstmals tauchte auch die im August übernommene Bio-Supermarktkette Whole Foods in den Quartalszahlen auf. Der 13,7 Milliarden Dollar teure Zukauf steuerte 1,3 Milliarden Dollar zum Konzernumsatz und 21 Millionen Dollar zum operativen Gewinn bei.
Angesichts der hohen Kosten, die der Konzern für seine Expansion in Kauf nimmt, war an der Börse sogar auf das erste Abrutschen in die roten Zahlen seit Langem spekuliert worden. Doch obwohl die Ausgaben im Jahresvergleich um über elf Milliarden auf 43,4 Milliarden Dollar zunahmen, sprang unterm Strich ein kleiner Gewinnanstieg heraus. Auch beim Umsatz wurden die Prognosen der Analysten klar übertroffen. Das gefiel Anlegern, die Aktie stieg nachbörslich um acht Prozent. Im Jahresverlauf liegt der Kurs mit 30 Prozent im Plus.
Mehr als 541.000 Angestellte
Auch der Ausblick auf das Weihnachtsquartal kam am Markt gut an. Amazon rechnet mit einem Umsatz zwischen 56 und 60,5 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 28 bis 38 Prozent entspricht. Bei der Prognose für den operativen Gewinn gab der Konzern eine weite Spanne von 300 Millionen bis 1,65 Milliarden Dollar an. Amazons rasante Expansion schlägt sich derweil auch in stark steigenden Mitarbeiterzahlen nieder. Im dritten Quartal legte die Belegschaft im Jahresvergleich um 77 Prozent auf 541 900 Angestellte zu.
Das gute Ergebnis könnte Amazon-Gründer und CEO Jeff Bezos dazu verholfen haben, wieder zum reichsten Mann der Erde aufzusteigen. Laut Fortune stieg der Wert von Bezos Anteilen binnen kurzer Zeit um acht Prozent auf mehr als 90 Milliarden US-Dollar. Damit übertrifft Bezos selbst Microsoft-Gründer Bill Gates, dessen Vermögen auf 88 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Kurzzeitig hatte Bezos bereits im Juli diesen Titel.
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