Börse

Apple und Facebook im Fokus der Wall Street

An der Wall Street legen zahlreiche Börsenschwergewichte in der kommenden Woche ihre Quartalsberichte vor. Dabei wird sich zeigen, ob der Trend zu über den Erwartungen liegenden Ergebnissen anhält. Besonders im Blick haben die Anleger den Hoffnungsträger Apple. Sollte der Technologiekonzern am Dienstag tatsächlich ein Traumergebnis präsentieren, könnte das den Börsen weiteren Auftrieb verleihen und damit Sorgen der Investoren wegen der Euro-Krise dämpfen.

Wachstum dank Apple
Im Vergleich zum Vorjahr, so die Erwartungen der Börsianer, werden die im S&P-500 gelisteten 500 Unternehmen vor allem dank Apple im zweiten Quartal um 5,7 Prozent höhere Ergebnisse vorlegen. Ohne den Hersteller des iPad würden es nach Zahlen von Thomson Reuters lediglich 4,8 Prozent sein. "Apple kann die ganze Gruppe (der Technologiefirmen) antreiben", gibt sich Daniel Morgan von Synovus Trust Company in Atlanta überzeugt.

Von Thomson Reuters befragte Analysten rechnen im einem Gewinn je Aktie von 10,38 Dollar je Aktien. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 7,79 Dollar gewesen.

Quartalszahlen im Übermaß
Genau so großes Interesse dürften die Börsianer am Donnerstag an Facebook zeigen, das erstmals seit seinem enttäuschenden Börsengang Quartalszahlen vorlegt. Ein schlechtes Ergebnis könnte sich verheerend auf den Kurs der Facebook-Aktie auswirken. Am Freitag ging das Papier des sozialen Netzwerks mit 28,76 Dollar weit unter dem Ausgabekurs von 38 Dollar aus dem Handel.

Bereits am Montag legen Texas Instruments und die Fast-Food-Kette McDonalds ihre Zahlen vor. Am Dienstag folgen neben Apple der Versender UPS und der Chemiekonzern DuPont. Am Mittwoch schließlich sind unter anderem Ford, der EADS-Rivale Boeing und das Kreditkartenunternehmen Visa an der Reihe. Außerdem präsentieren Dow Chemical und Chevron am Donnerstag beziehungsweise Freitag ihre Ergebnisse.

Schwache Ergebnisse
Bisher haben 116 der im S&P-500 gelisteten Firmen ihre Zahlen vorgelegt. 67 Prozent wiesen einen über den Erwartungen der Analysten liegenden Gewinn aus. Dagegen war die Entwicklung der Umsätze die schlechteste seit dem ersten Quartal 2009: Nur 43 Prozent setzten mehr als geschätzt um. Das sei aber angesichts des sich verlangsamenden Wachstums der Weltwirtschaft keine Überraschung, findet Natalie Trunow von Calvert Investment Management.

Auf der makroökonomischen Seite dürften die Schuldenkrise im Euro-Raum und Freitag die Zahlen zum US-BIP für Diskussionsstoff an den Börsen sorgen. Spanien begibt am Dienstag Anleihen mit einer Laufzeit von drei beziehungsweise sechs Monaten. Am Freitag konnten die Südeuropäer zehnjährige Bonds nur zum Rekordzins von 7,3 Prozent losschlagen.

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