Samsungs neuestes Smartphone-Topmodell, das Galaxy S5, ist in der neuesten Klage noch nicht inkludiert. Weitere Klagen gegen jeweils neue Produkte sind absehbar.
Samsungs neuestes Smartphone-Topmodell, das Galaxy S5, ist in der neuesten Klage noch nicht inkludiert. Weitere Klagen gegen jeweils neue Produkte sind absehbar.
© Reuters/KIM HONG-JI

Patentprozess

Apple verlangt 2,2 Milliarden Dollar von Samsung

Apple verlangt von Samsung eine Schadenersatzzahlung von 2,2 Milliarden Dollar. Das Unternehmen legte dem Gericht im kalifornischen San Jose, dem Schauplatz für den jüngsten Patentprozess der IT-Giganten, eine entsprechende Kostenaufstellung vor. Im Prozess beklagt Apple zehn spezifische Samsung-Produkte, die angeblich gegen fünf verschiedene Apple-Patente verstoßen.

Wie PCWorld berichtet, ließ Apple eine Studie durchführen, um die verlangte Schadenssumme zu errechnen. John Hauser, ein Marketing-Professor am MIT, wurde als Zeuge geladen. Hauser hat unter anderem eine Befragung durchgeführt, bei dem Besitzer von Samsung-Smartphones angeben sollten, wie viel Geld sie bereit wären, für verschiedene Smartphone-Funktionen zu bezahlen.

Studie zu Kundenwünschen

Laut Hausers Ergebnissen würden die Testpersonen für ein hypotetisches Smartphone um 149 Dollar zusätzlich 102 Dollar für automatische Rechtschreibkorrektur und 69 Dollar für automatisch erstellte Kontext-Links in Texten zahlen. In einer zweiten Studie, die mit Besitzern von Samsung-Tablets durchgeführt wurde, konnten weitere Preise ermittelt werden.

Für das Freischalten des Lockscreens per Wischbewegung (Slide-to-Unlock) würden Tablet-Benutzer zusätzlich zu einem Grundpreis von 299 Dollar angeblich 32 Dollar zahlen, für eine universelle Suchfunktion 33 Dollar. Hauser selbst relativierte die ermittelten Summen und bekräftigte, die Summen könnten nicht eins zu eins in einen Marktpreis umgewandelt werden.

Verteidigung kritisiert Studie

Dennoch zerpflückte die Verteidigung die Argumentation. Wie Ars Technica berichtet, kritisierten die Samsung-Anwälte die Art der Fragestellung der Untersuchung. Die Teilnehmer wurden etwa einzig danach gefragt, wieviel sie für die automatische Rechtschreibkorrektur zahlen würden, nicht für die Art, wie Apple dies spezifisch umsetzt. Während man bei Apple dafür die Leertaste oder einen Punkt drücken muss, wird beim Samsung Galaxy SIII, einem der beklagten Geräte, ohne weiteren Tastendruck korrigiert.

Die Strategie von Samsung zielt auf die Begrenzung der letztendlichen Schadenssumme auf sechs Millionen Dollar ab. Darin sollen die Entschädigung für entgangene Lizenzeinnahmen und Schadenersatz für entgangene Verkäufe enthalten sein.

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