Apple arbeitet angeblich an Armbanduhr
Apple arbeitet angeblich an Armbanduhr
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Unzufriedene Anleger

Apples Aktienkurs rutscht unter 400 US-Dollar

Die Börsianer warten ungeduldig auf den nächsten großen Wurf von Apple. Das iPhone und das iPad alleine sind nach Ansicht so manches Analysten nicht genug, um die Zukunft des Konzerns sicherzustellen. Am Montag entlud sich die Ungewissheit in einem Kursrutsch. Die Aktie fiel erstmals seit April kurz unter die markante Marke von 400 Dollar. Am Dienstag aber ging es vorbörslich schon wieder aufwärts auf rund 405 Dollar.

Hintergrund der zwischenzeitlichen Schwäche der Apple-Aktie sind negative Kommentare von einzelnen Analysten. So schrieb die US-Investmentbank Jefferies in einer Studie, Einzelhändler und Mobilfunkbetreiber säßen auf einem doppelt so hohen Lagerbestand an iPhones wie normal. Dies deute darauf hin, dass Apple weniger Mobiltelefone verkaufe als erwartet. Daraufhin senkte Jefferies sein Kursziel von 420 auf 405 Dollar.

Auch ein Analyst von Global Equities äußerte sich skeptisch. Der jüngste Kursrutsch habe auf die Arbeitsmoral der Angestellten geschlagen. Personalvermittler sähen immer mehr Apple-Mitarbeiter, die sich für Jobs bei Google, LinkedIn, Facebook „und sogar bei Hewlett-Packard" bewerben würden. HP ist deshalb bemerkenswert, weil der weltgrößte Computerhersteller unter Verkaufsrückgängen bei PC leidet und in einem gewaltigen Umbau steckt.

Unter 400 US-Dollar
Nachdem die Apple-Aktie am Montag kurzzeitig bis auf 398,05 Dollar abgesackt war, lag das Papier zum Börsenschluss in New York annähernd 3 Prozent im Minus bei 402,54 Dollar. Damit zählte der kalifornische Konzern zu den schwächeren Werten im technologielastigen Börsenindex Nasdaq 100. Seit dem Rekordhoch im September vergangenen Jahres von 705,07 Dollar ist der Wert der Aktie um mehr als 40 Prozent abgesackt. Seit dem Amtsantritt von Cook als Apple-CEO im August 2011 liegt das Papier allerdings mit einem Zuwachs von 16 Prozent noch immer im Plus.

In den Stellungnahmen der Analysten kocht immer wieder die Sorge hoch, dass es Cook nicht gelingen könnte, weiterhin innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Viel spekuliert wurde über eine Uhr und einen Fernseher, doch passiert ist bislang nichts. Zudem leiden die iPhone-Verkäufe unter dem schärferen Wettbewerb. Allerdings hatten Medien auch über einen Produktionsrückgang beim Apple-Konkurrenten Samsung berichtet, weil sich das Flaggschiff-Produkt Galaxy S4 nicht so gut verkaufe wie von den Südkoreanern erhofft.

iPhone Mini
Die Marktforschungsfirma Gartner prophezeite am Montag, dass die Zahl der ausgelieferten Geräte mit Apples Betriebssystemen iOS und Mac OS von annähernd 213 000 im vergangenen Jahr auf mehr als 296 000 in diesem Jahr steigen werde. Doch ein guter Teil dieser Geräte sind iPad Mini, woran Apple weniger verdient als einem großen iPad oder an einem iPhone. Gerüchteweise arbeitet Apple auch an einem Einsteiger-iPhone, um den Markt der günstigeren Smartphones nicht den Android-Konkurrenten zu überlassen. Auch hier dürfte die Gewinnspanne niedriger ausfallen als am Highend-iPhone.

Apple ist mit einem Marktwert von insgesamt rund 380 Milliarden Dollar immer noch das wertvollstes Technologieunternehmen der Welt. Google hat sich allerdings bis auf etwa 90 Milliarden Dollar herangearbeitet und auch Microsoft konnte den Abstand verkürzen. Den Titel des wertvollsten börsennotierten Konzerns hat der Ölkonzern ExxonMobil zurückerobert.

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