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Bilanz

AT&S profitiert kräftig vom Smartphone-Boom

Der anhaltende Smartphone-Boom und neue Anwendungen im Bereich "Industrie 4.0" bescherten dem steirischen Leiterplattenhersteller AT&S im abgeleufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Umsatz- und Ergebnissprung. Der Umsatz konnte um 13,1 Prozent auf 667 Millionen Euro gesteigert werden, das Konzernergebnis erreichte mit 69,3 Millionen Euro (plus 81,5 Prozent) einen neuen Höchststand. Der Gewinn pro Aktie stieg um 0,54 Euro bzw. 43,5 Prozent auf 1,78 Euro.

„Wir konnten überproportional vom starken Wachstum in den Anwendungsbereichen mobile Endgeräte, insbesondere bei Smartphones, und vom immer stärker steigenden Elektronikanteil im Bereich Automotive ganzjährig profitieren. Dies führte zum bisher höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte“, sagte AT&S-Vorstandsvorsitzender Andreas Gerstenmayer.

Dank der guten Auftragslage "stoßen wir kapazitätsmäßig aber an unser Limit", so Gerstenmayer bei der Bilanzpressekonferenz. Die volle Konzentration gilt nun der raschen Fertigstellung des neuen Werkes in Chongqing/China, in der eine neue Generation von Leiterplatten erzeugt werden soll. Einsatzgebiete für diese noch kleineren und flexibleren Leiterplatten sind etwa Smart-Watches (Handy als Armband, Anm.) oder Datenbrillen.

Die Produktion soll wie geplant 2016 starten, erste Umsätze erwartet AT&S Mitte 2016. Durch die neuen Kapazitäten soll sich der Umsatz in den nächsten Jahren um 40 Prozent erhöhen, sagte Gerstenmayer. Ende April stockte das Unternehmen die Investitionssumme von 350 auf 480 Millionen Euro bis Mitte 2017 auf. Der Umsatzanteil von in Asien produzierten Produkten stieg bereits im Vorjahr von 75 auf 79 Prozent.

Dividende

Bei der Dividende für die Aktionäre hielt sich Gerstenmayer noch bedeckt, sie dürfte aber auf Vorjahresniveau liegen. Eine höhere Ausschüttung ginge zu Lasten der laufenden Investitionen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet sich das Unternehmen wegen der limitierten Kapazitäten einen ähnlichen Umsatz wie im Vorjahr. Durch die Investments in China dürfte die EBITDA-Marge aber von 25 auf 18 bis 20 Prozent sinken.

Neben seinen Produktionsstätten in Österreich (Leoben, Fehring) hat AT&S Werke in China (Schanghai, Chongqing in Bau), Korea und Indien. Weltweit sind 8500 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 1250 in Österreich. Der Leiharbeiteranteil in Asien beträgt 40 Prozent, in Österrreich rund 10 Prozent.

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Anita Staudacher

twitter.com/anitastaudacher

Mag.a Dr.in Anita Staudacher, aufgewachsen im schönen Maltatal/Kärnten, ist seit 2001 Redakteurin im KURIER Wirtschaftsressort. Ihre Schwerpunktthemen dort sind Arbeitsmarkt/Soziales, Gewerbe/Handwerk, Konsumentenschutz/Handel sowie IT/Telekommunikation. Nach der Handelsakademie in Spittal/Drau studierte sie in Wien Publizistik und Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Journalismusforschung. Seit 2013 engagiert sie sich als Senatsmitglied im Österreichischen Presserat, der Selbstregulierungseinrichtung der heimischen Presse, für die Einhaltung des journalistischen Ehrenkodex und für mehr Qualität im Journalismus. Seit 2022 ist Staudacher auch Vorsitzende des Redakteursausschusses der KURIER Redaktion. Für ihr besonderes journalistisches Engagement zum Thema "Solidarität zwischen den Generationen" wurde Staudacher mit dem "European Journalism Award" ausgezeichnet. Ihre Freizeit verbringt die begeisterte Outdoor-Sportlerin am liebsten mit Laufen (Trail), Radeln, Schwimmen und Wandern.

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