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PwC

Automatisierung gefährdet die Jobs von Bilanzprüfern

Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsfirma PwC rechnet wegen der Digitalisierung mit massiven Veränderungen in ihrem Geschäft. "50 Prozent unser derzeitigen traditionellen Tätigkeiten werden in fünf Jahren nicht mehr von Menschen ausgeführt werden", sagte der Sprecher von PwC Deutschland, Norbert Winkeljohann, am Dienstagabend in Frankfurt.

Im traditionellen Geschäft mit der Prüfung und Steuerberatung arbeiteten rund die Hälfte der 10.600 PwC-Mitarbeiter in Deutschland. Wenn die technischen Voraussetzungen stimmen, laufe eine Buchprüfung bereits heute weitgehend automatisiert ab.

Neue Anforderungen

Künftig müsse sich PwC zunehmend mit neuen Themen außerhalb des traditionellen Geschäfts wie Cyber Security oder künstliche Intelligenz beschäftigen. Entsprechend ändern sich die Anforderungen an die Mitarbeiter. "Unsere Ausgaben für die Aus- und Weiterbildung sind im vergangenen Jahr auf 141 Millionen Euro gestiegen", sagte Winkeljohann. Zudem rekrutiere man verstärkt Mathematiker oder Informatiker.

Die große Welle beim Wechsel der Buchprüfer steht laut Winkeljohann in Deutschland noch bevor. Bisher habe erst ein Drittel der Unternehmen ihren Abschlussprüfer getauscht. Nach neuen EU-Regeln müssen Unternehmen im Grundsatz ihren Buchprüfer nach zehn Jahren wechseln. Wirtschaftsprüfer dürfen Firmen, deren Bilanzen sie unter die Lupe nehmen, in dem Bereich nicht mehr gleichzeitig beraten. Trotzdem war für PwC, die vor einigen Jahren die Strategieberatung Strategy& (früher Booz) übernommen hatte, das Beratungsgeschäft im Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) erneut der größte Wachstumstreiber.

Insgesamt stieg die Gesamtleistung von PwC Deutschland um 10 Prozent auf 2,09 Mrd. Euro. Auch für das neue Geschäftsjahr zeigte sich Winkeljohann zuversichtlich. "Wir sind sehr stark in das Geschäftsjahr gestartet, mit zweistelligem Wachstum."

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