Service-Geschäft

Bericht: HP verliert General Motors als Kunden

Der US-Technologiekonzern Hewlett-Packard könnte informierten Kreisen zufolge eine jährlich rund 600 Millionen Dollar schwere Service-Vereinbarung mit General Motors verlieren. Dieses Geschäft stehe auf der Kippe, weil der Autohersteller einen Großteil seiner IT-Arbeiten künftig von eigenen Experten erledigen lassen wolle, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Seit 25 Jahren Kunden
Die Opel-Mutter aus Detroit gehört zu den Großkunden von HP und nimmt die Dienstleistungen des Silicon-Valley-Unternehmens seit mehr als 25 Jahren in Anspruch. In welchem Umfang die Zusammenarbeit gefährdet ist, wurde zunächst nicht bekannt. GM und HP lehnten eine Stellungnahme ab.

GM hatte angekündigt, Tausende Programmierer einzustellen und das IT-Geschäft innerhalb von drei bis fünf Jahren wieder weitgehend in den Konzern zu integrieren. Diese Strategie wird vom GM-Technologievorstand Randy Mott vorangetrieben, der schon bei HP arbeitete. Er war einer mehrerer Manager, die HP im vergangenen Jahr unter der kurzen Ägide des Ex-SAP -Chefs Leo Apotheker den Rücken gekehrt hatten.

Der weltgrößte Computerhersteller war schon vor längerer Zeit angesichts sinkender PC-Verkäufe massiv in das Dienstleistungsgeschäft eingestiegen und unterstützt andere Unternehmen beim Management von Computern, Programmen, Netzen und Datenspeicherung. Trotz wachsender Konkurrenz durch Konzerne wie Dell oder IBM bringt das Geschäft HP jährlich 36 Milliarden Dollar ein.

Ungünstiger Zeitpunkt
Allerdings würde das Aus HP in einer ungünstigen Zeit treffen, da der angeschlagene Konzern sein Geschäft trotz sinkender IT-Ausgaben der Konzerne wieder vorantreiben will. Wegen schwacher Geschäfte und hausgemachter Probleme hatte Hewlett-Packard-Chefin Meg Whitman Ende Mai den Abbau von 27.000 Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren angekündigt. Das entspricht ungefähr acht Prozent der Belegschaft.
HP-Aktien gingen am Freitag gegen den New Yorker Markttrend 1,9 Prozent niedriger aus dem Handel.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare