© Mark Lennihan, ap

USA

Börse: Facebook-Aktie steigt

Facebook und seine Alteigentümer hatten mit dem

eines Internetunternehmens aller Zeiten 16 Milliarden Dollar eingenommen. Der Handelsauftakt am Freitag wurde jedoch von technischen Pannen überschattet, am Montag und Dienstag brach das Papier dann massiv ein. Milliarden an Börsenwert verpufften.

Mittlerweile gibt es angesichts der Kursverluste mehrere Klagen von Anlegern gegen Facebook selbst, gegen die Alteigentümer um Gründer Mark Zuckerberg, gegen die am Börsengang beteiligten Banken sowie gegen den Börsenbetreiber Nasdaq.

Schmutzige Deals
Angebliche Mauscheleien rücken Facebook und die am Börsengang beteiligten Banken in ein schlechtes Licht. Die Kanzlei Glancy Binkow & Goldberg aus Los Angeles reichte am Dienstag bereits Klage vor einem kalifornischen Gericht ein. Die Anwälte werfen Facebook und den Banken im Namen ihres Mandanten vor, die Börsenunterlagen schlampig zusammengestellt und wichtige Informationen zum Geschäft und dessen Aussichten verschwiegen zu haben. Die Kanzlei fordert Wiedergutmachung im Namen aller Geschädigten.

Die Anwälte werfen der Gegenseite insbesondere vor, verheimlicht zu haben, dass die beteiligten Banken kurz vor dem Börsengang ihre Gewinnprognosen für das Soziale Netzwerk gesenkt hätten. Namentlich werden Morgan Stanley, JPMorgan Chase und Goldman Sachs aufgeführt. Das sind die drei sogenannten „Lead Underwriter“, also die wichtigsten Organisatoren des Börsengangs.

Medienberichte
Bei ihren Vorwürfen stützen sich die Anwälte auf US-Medienberichte, unter anderem vom „Wall Street Journal“. Demnach haben nur eine Hand voll ausgewählter Kunden der Banken von den gesenkten Erwartungen an das künftige Facebook-Geschäft erfahren. Entsprechend vorsichtig seien diese Kunden dann beim Kauf von Facebook-Aktien geworden. Die Facebook-Hauptbank Morgan Stanley erklärte am Dienstag, alle Regularien eingehalten zu haben.

Das Blog „Business Insider“ ging am Dienstag sogar noch einen Schritt weiter: Ein Facebook-Manager habe den Analysten dazu geraten, ihre Vorhersagen nach unten zu korrigieren, hieß es unter Berufung auf eine ungenannte Quelle. Damit wirkt der Vorwurf, die Banken hätten sich bei der Nachfrage verschätzt und zu viele Papiere auf den Markt geworfen, noch am harmlosesten.

Ursprünglich hatte Facebook einen Stückpreis zwischen 28 und 35 Dollar angepeilt. Dann jedoch stockte das Unternehmen den Ausgabepreis und die Zahl der Aktien kräftig auf - was sich nun als fataler Fehler herausstellt.

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