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Deutschland

Bundesnetzagentur kritisiert Vectoring-Pläne der Telekom

Konkurrenten sollen „nach Vorstellung der Telekom“ künftig „keine Möglichkeit“ mehr bekommen, die knapp sechs Millionen Kunden selbst mit VDSL zu versorgen, sagte Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann dem „Tagesspiegel“ vom Montag. Wettbewerbern würde so „ein eigener unmittelbarer Zugang“ zu diesen Kunden verwehrt.

Die Netzagentur werde die Pläne der Telekom daher „sehr ausführlich prüfen“, kündigte Homann an. Die erste mündliche Verhandlung findet nach seinen Angaben am Freitag statt.

Höhere Datenraten mit Kupferkabel

Durch Vectoring lassen sich in Telefonkabeln aus Kupfer noch höhere Datenübertragungsraten erreichen als mit den derzeit aktuellen VDSL-Technologien. Perspektivisch sind laut Telekom Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 250 Megabit pro Sekunde möglich. Ohne Genehmigung der Bundesnetzagentur darf die Telekom ihre Technologie allerdings nicht umsetzen, weil andere Wettbewerber davon betroffen sind.

Die Telekom rüstet Haushalte über sogenannte Kabelverzweiger, die grauen Kästen am Straßenrand, mit dem schnellen Internet auf. Liegen diese Verzweiger allerdings im Umkreis von bis zu 550 Metern um einen Hauptverteiler, kann es zu Störungen kommen, wenn über die Hauptverteiler VDSL-Anschlüsse laufen. Die Telekom ist aber verpflichtet, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen. Von dieser Verpflichtung soll die Bundesnetzagentur die Telekom nun befreien. Sollte die Netzagentur den Antrag der Telekom bewilligen, müssten nach Angaben des Bonner Konzerns rund 135.000 bestehende VDSL-Anschlüsse von Wettbewerbern gekündigt werden.

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