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Software

Cloud-Geschäft dämpft Gewinnwachstum bei SAP

Das Betriebsergebnis von SAP stieg währungsbereinigt im zweiten Quartal um ein Prozent auf 1,39 Mrd. Euro, teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit. Dank der Euroschwäche belief sich das Plus auf 13 Prozent und blieb damit einen Prozentpunkt hinter der Prognose von Analysten zurück.

Der Umsatz des Weltmarktführers für Software zur Firmensteuerung stieg währungsbereinigt um 8 Prozent auf 4,97 Mrd. Euro. Das Ergebnis wächst bei SAP langsamer, da mit der Umstellung auf Cloud-Software, die Kunden über das Internet mieten, die Kosten zunächst steigen und der Gewinn sich über einen längeren Zeitraum verteilt.

Operative Marge schrumpft

SAP stellt seinen erfolgsverwöhnten Anlegern deshalb seit diesem Jahr keine steigenden Renditen mehr in Aussicht. Von Jänner bis Juni schrumpfte die operative Marge den auch unbereinigt um vier Prozentpunkte auf 14,1 Prozent. Im Gesamtjahr 2014 hatte sie noch 32,1 Prozent betragen. Zu Buche schlugen die Kosten für die Übernahme von amerikanischen Cloud-Firmen wie zuletzt dem Reise- und Spesenmanagement-Spezialisten Concur. Die Beschäftigten dort haben höhere Ansprüche auf Aktienoptionen als die SAP-Beschäftigten in Europa.

Weltweit baut SAP zugleich Hunderte Stellen im traditionellen Software-Geschäft ab. Das drückte den Nettogewinn im Quartal um 16 Prozent auf 469 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr sei damit aber der Großteil der Kosten verdaut. Im kommenden Jahr sei keine größere Restrukturierung mehr zu erwarten, erklärte Finanzchef Luka Mucic.

Halbe Milliarde Euro Umsatz mit Cloud-Programmen

Das als zukunftsträchtig geltenden Geschäft mit der Mietsoftware baute SAP im zweiten Quartal weiter sprunghaft aus: Der Umsatz mit Cloud-Programmen war mit 555 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal. Das noch immer viel größere Geschäft mit traditionellen Software-Lizenzen wuchs dagegen nur um drei Prozent.

SAP bekräftigte die Jahresprognose: Das Betriebsergebnis soll 5,6 bis 5,9 Mrd. Euro betragen, nach 5,6 Mrd. Euro 2014. Der Wechselkurseffekt soll nach der aktuellen Schätzung den operativen Gewinn um sieben bis zehn Prozentpunkte erhöhen - etwas geringer als vor drei Monaten angenommen.

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